Besonderes Geschenk bei der Generalaudienz

Eine Kuh namens Lou für Papst Franziskus

Sie ist gut ein Jahr alt, bringt knapp vier Zentner auf die Waage und stammt aus dem Piemont: Lou, die Kuh. Ein besonderes Geschenk, das Papst Franziskus gestern auf dem Petersplatz erhielt. Aber was macht er jetzt mit ihr?

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Vor Geschenken kann sich der Papst kaum retten. Jeder, der zur Privataudienz vorgelassen wird, bringt etwas mit – muss etwas mitbringen. So ist es gute Sitte. Doch nicht nur das: Auch bei der Generalaudienz gibt es jedes Mal Präsente. Autoren überreichen gerne mal ihre Bücher, Fußballer bringen regelmäßig Trikots mit, einmal schenkten Motorrad-Hersteller Franziskus sogar eine veritable Harley Davidson. Und als Präsident und Vizepräsident des 1. FC Köln einmal die Ehre der „prima fila“ hatten, gab es natürlich einen Geißbock. Aus Gips versteht sich.

Ein Tier aus Gips? Mit solch halben Sachen wollte sich eine Familie aus dem norditalienischen Piacenza nicht zufriedengeben. Zur jüngsten Generalaudienz brachten sie deshalb eine leibhaftige Kuh mit – als Geschenk für den Papst. Andächtig blickte das gut einjährige Jungtier den Heiligen Vater an, als das Papamobil an ihm vorüberfuhr. Und Franziskus grüßte mit jovialer Geste zurück. Lou, so war später zu erfahren, lautet der Name der Kuh. Und auf die Waage bringt sie knapp vier Zentner.

 

Spaziergang mit Elefant im Vatikan

 

Doch was macht der Papst mit einem geschenkten Tier? Leo X., dem der portugiesische König 1514 einen leibhaftigen Elefanten schickte, nahm sich des Vierbeiners höchstpersönlich an. Vergnügt, so wird berichtet, spazierten sie gemeinsam durch die Vatikanischen Gärten. Und als Hanno, der Elefant, später an Verstopfung litt, nahmen sich selbstverständlich die päpstlichen Leibärzte seiner an. Leider ohne Erfolg. Das vatikanische Abführmittel beschleunigte sogar noch den Tod des indischen Dickhäuters.

Ob Franziskus die Geschichte vom armen Hanno kennt? Persönlich jedenfalls wollte sich der Pontifex nicht um sein tierisches Geschenk kümmern. Wohin also damit? Nachdem das vatikanische Presseamt zunächst angedeutet hatte, Franziskus könnte die Kuh einer armen Familie schenken, entschied sich der Papst letztlich für eine naheliegendere Lösung. Lou wurde zu den anderen Rindern auf den vatikanischen Bauernhof auf dem Gelände der päpstlichen Villen in Castel Gandolfo gebracht.

Mit einem fröhlichen Muh, so darf vermutet werden, führte sich Lou in den päpstlichen Stallungen in den schönen Albaner Bergen ein. Ob man Papst Franziskus nun jeden Tag ein Glas frischer Milch von seiner Privatkuh kredenzt, ist freilich nicht bekannt. 

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