Hilfswerke stellen Unterkünfte und Geldmittel bereit

Erdbeben in Haiti: Soforthilfen auf dem Weg - Steinmeier kondoliert

  • Nach schwerem Erdbeben auf Haiti: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondoliert dem Interimspräsidenten Ariel Henry.
  • Mehrere Hilfsorganisationen, darunter Caritas international und Adveniat, stellen Soforthilfen bereit.
  • Derweil kommt ein Tropensturm auf Haiti zu.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem Interimspräsidenten der Republik Haiti, Ariel Henry, nach dem schweren Erdbeben kondoliert. Zahlreiche Hilfsorganisationen stellten finanzielle Mittel und Arbeitskraft als Soforthilfe bereit. Die Zahl der Todesopfer war zuletzt auf mindestens 1.300 gestiegen. Hinzu kommen mindestens 5.700 Verletzte. Experten vor Ort rechnen damit, dass sich die Zahl der Opfer noch weiter erhöhen wird.

"Die Nachricht von dem verheerenden Erdbeben in Haiti hat mich zutiefst bestürzt. Die Bilder, die uns aus dem Süden Ihres Landes erreichen, sind erschreckend", schreibt Steinmeier. "Ihrem ganzen Land und Ihnen wünsche ich viel Kraft bei den Rettungsarbeiten und dem Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur und Gebäude." Ein Erdbeben der Stärke 7,2 hatte vor allem im Süden am Samstag Wohnhäuser, Schulen, Krankenhäuser und Kirchen zum Einsturz gebracht, Teile der Infrastruktur sind dahin. Henry rief den Notstand aus.

 

Caritas international stellt Schutzhäuser bereit

 

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, stellte für die Erdbebenopfer 50.000 Euro Soforthilfe bereit. Wegen der Erfahrungen vom Erdbeben 2010 könne die Caritas vor allem in dem mit am stärksten betroffenen Departement Nippes auf funktionierende Strukturen zurückgreifen. So verfüge die Caritas über mehrere Schutzhäuser, die nun Opfern des Erdbebens Zuflucht böten. Nach Angaben der Hilfsorganisation gab es bislang insgesamt 82 Nachbeben; viele Menschen seien deshalb traumatisiert.

Das katholische Hilfswerk Misereor stellt Partnerorganisationen 100.000 Euro an Nothilfe zur Verfügung, um damit die Verletzten und Obdachlosen Menschen zu versorgen. Auch langfristige Wiederaufbauhilfen für die zerstörten Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen seien geplant. Vom katholischen Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat kommen ebenfalls 100.000 Euro. "Das Erdbeben hat das ärmste Land der westlichen Hemisphäre mit verheerender Wucht getroffen", beklagte Hauptgeschäftsführer Pater Michael Heinz. Auch die Kindernothilfe stellt 100.000 Euro Soforthilfe bereit. Das Erzbistum Bamberg spendet 30.000 Euro. "Wir sind im Gebet verbunden mit den Menschen, die ihr Zuhause, ihr Hab und Gut oder ihre Angehörigen verloren haben", sagte Erzbischof Ludwig Schick.

 

Tropensturm kommt auf Haiti zu

 

Die Hilfsorganisation Care teilte mit, dass immer noch viele Erdbeben-Regionen schwer zugänglich seien, so dass das Ausmaß der Katastrophe noch gar nicht abgeschätzt werden könne. Besorgt zeigte sich Lora Wuennenberg, stellvertretende Länderdirektorin von Care Haiti, auch angesichts des anrückenden Tropensturms Grace.

Auch World Vision verwies auf erschwerte Bedingungen durch das Wetter. "Tausende von Menschen sind noch immer auf den Straßen, um nach ihren Angehörigen zu suchen oder um ein paar ihrer Habseligkeiten unter den Trümmern zu bergen", erklärte Marcelo Viscarra, Landesdirektor der Hilfsorganisation in Haiti.

 

Tausende Kinder schlafen im Freien

 

Leila Bourahla, Landesdirektorin von Save the Children in Haiti, betonte: "Unsere Teams in der betroffenen Region berichten, dass Tausende Kinder und ihre Familien im Freien schlafen. Entweder weil ihre Häuser zerstört wurden oder sie Nachbeben befürchten. Dadurch sind sie zunehmend der Gefahr von Gewalt oder Missbrauch ausgesetzt."

Die Diakonie Katastrophenhilfe zeigte sich besorgt über den herannahenden Hurrikan Grace, der Haiti in Kürze erreichen soll. "Neben Wasserfiltern und Hygiene-Artikeln werden wir deshalb auch Material für provisorische Unterkünfte verteilen, damit die Menschen sich vor den zu erwartenden schweren Regenfällen schützen können."

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