Entlassung noch offen

Papst betet Angelus aus Klinik - Dank an Ärzte und Pfleger

  • Papst Franziskus hat erstmals in seinem Pontifikat das Angelus-Gebet aus dem Krankenhaus gebetet.
  • Nach seiner Darm-OP vor einer Woche bedankte er sich am Sonntag von einem Balkon des 10. Stocks der Gemelli-Klinik "von ganzem Herzen" besonders für den Einsatz des Personals.
  • Er gedachte auch den Opfern der Gewaltspirale in Haiti.

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Papst Franziskus hat erstmals in seinem Pontifikat das Angelus-Gebet aus dem Krankenhaus gebetet. Nach seiner Darm-OP vor einer Woche bedankte er sich am Sonntag von einem Balkon des 10. Stocks der Gemelli-Klinik "von ganzem Herzen" für die guten Wünsche, die Gedanken und besonders für den Einsatz des medizinischen und pflegerischen Personals.

In den Tagen seines Krankenhausaufenthalts habe er erfahren, wie wichtig ein gutes, für alle zugängliche Gesundheitssystem sei. "Dieses wertvolle Gut dürfen wir nicht verlieren. Wir müssen es pflegen", betonte der 84-Jährige. Dafür müsse sich jeder einsetzen. Zwar trenne sich auch die Kirche mitunter einmal von einem kirchlich geführten Krankenhaus und verkaufe es. Aber die Sendung der Kirche sei es nicht, Geld zu machen, betonte Franziskus. Letzten Endes müsse der Dienst der Kirche am Kranken immer unentgeltlich sein, so der Papst weiter.

Er gedachte auch den Opfern der Gewaltspirale in Haiti. Er schließe sich dem Appell der Bischöfe des Landes an, die Waffen niederzulegen, das Leben zu wählen und im Interesse aller und Haitis zu handeln, sagte Franziskus am Sonntag.

Bereits am Tag nach der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moise am vergangenen Mittwoch hatte der Papst in einem Telegramm an die Bischofskonferenz von Haiti der beim Attentat schwer verletzten Präsidentengattin sowie dem Volk des Inselstaates sein Beileid ausgedrückt.

 

Papst spricht Krankenpflegern Mut zu

 

Vor dem Krankenhaus hatten sich zahlreiche Menschen versammelt. Franziskus drückte gegenüber den Ärzten sowie allen im Gesundheitsdienst oder der Pflege Tätigen seine Anerkennung aus und sprach ihnen Mut zu. Zugleich erinnerte er an alle Kranken, besonders an kranke Kinder. Niemand werde alleingelassen, so der Papst.

Im Tagesevangelium sei davon die Rede, dass die Jünger Jesu Kranke mit Öl salbten und heilten, so Franziskus. Das Sakrament der Krankensalbung nehme zweifellos Bezug auf diese Episode. Aber das Öl stehe sinnbildlich auch für das Zuhören, die Nähe, die Sorge, die liebevolle Hinwendung derer, die sich um die Kranken kümmerten. "Wir alle brauchen diese 'Salbung' früher oder später, und wir können sie anderen geben, mit einem Besuch, einem Telefonat, einer ausgestreckten Hand", bekräftigte Franziskus.

Am vergangenen Sonntagnachmittag hatte der Papst sich für einen geplanten medizinischen Eingriff in die römische Gemelli-Klinik begeben, wo er noch am Abend am Darm operiert worden war. Dabei wurde ihm der linke Teil des Dickdarms entfernt. Seither erholt sich Franziskus in einem eigens für ihn frei gehaltenen Krankenhaus-Appartment. Wann der Papst entlassen wird, ist noch offen.

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