Pastoralreferentin wird am 25. September beauftragt

Erst Zeichnerin, jetzt Seelsorgerin - Nicolet Alef arbeitet in Ostbevern

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Sieben Frauen werden durch Bischof Felix Genn am 25. September für den Dienst als Pastoralreferentin im Bistum Münster beauftragt. Zuvor stellen wir einige Seelsorgerinnen vor. Heute: Nicolet Alef, die das Team der Pfarrei St. Ambrosius in Ostbevern verstärkt.

Mathematische Berechnungen und detaillierte Konstruktionspläne – früher war das der Alltag von Nicolet Alef. Als Technische Zeichnerin begann sie ihre berufliche Laufbahn, dann entscheid sie sich, ihr „Hobby zum Beruf“ zu machen, wie sie selbst sagt. Seit Dezember verstärkt die gebürtige Wilhelmshavenerin als Pastoralreferentin das Seelsorgeteam der Pfarrei St. Ambrosius in Ostbevern. Am Sonntag, 25. September, wird die 56-Jährige zusammen mit sechs weiteren Frauen offiziell von Münsters Bischof Felix Genn im Dom in Münster für ihren Dienst beauftragt, berichtet die Bischöfliche Pressestelle.

Der Glaube begleitet Nicolet Alef schon ihr Leben lang. „Im Bereich der Kirche habe ich immer Leute gefunden, die mir gutgetan haben“, blickt sie zurück. In ihrer Heimatpfarrei in Tecklenburg war sie in ihrer Jugend eine der ersten Ministrantinnen, in Furtwangen, wo sie einige Jahre später ihre Ausbildung zur Technischen Zeichnerin machte, die erste Lektorin. „Egal wo ich gelebt habe, ich habe immer über die Kirche versucht, Kontakte zu knüpfen und mich einzubringen“, sagt sie. Fürs Studium zur Wirtschaftsingenieurin zog Nicolet Alef nach Karlsruhe – und gründete eine Familie. „Dann war ich erst einmal Hausfrau und Mutter“, erinnert sie sich an die Zeit, in der ihre beiden heute erwachsenen Kinder, die bereits ausgezogen sind, noch klein waren.

Ausbildung als Fügung

Die Beauftragungsfeier am Sonntag, 25. September, um 14.30 Uhr wird live im Internet auf Kirche-und-Leben.de übertragen.

Freiberuflich arbeitete sie gelegentlich als Fachjournalistin für ein Redaktionsbüro, „aber irgendwann musste ich feststellen, dass mich die Technik überholt hatte“, sagt Nicolet Alef. Aus ihrer Sicht war es eine Art Fügung, dass parallel zu dieser persönlichen Feststellung in Karlsruhe ein „Theologischer Kurs“ startete. „Das war die Chance, Glaubensfragen auf den Grund zu gehen“, erklärt sie. Gemeinsam mit sechs weiteren Frauen aus ihrer Pfarrei startete sie die zweijährige Qualifizierung, ein Samstag pro Monat, mit Blöcken unter anderem zu Kirchengeschichte, Liturgiewissenschaft und Dogmatik. „Eigentlich war meine Teilnahme nur ‚just for fun‘“, sagt Nicolet Alef, doch am Ende wurde sie mit der Frage konfrontiert, ob sie sich eine Ausbildung zur Gemeindereferentin vorstellen kann. Sie konnte. Weitere theologische Kurse, ein einjähriges Berufspraktikum und die zweijährige Assistenzzeit folgten.

Zehn Jahre Berufserfahrung bringt Nicolet Alef mit nach Ostbevern. „Eigenverantwortlich arbeiten, auch mal etwas ausprobieren können, diese Erfahrungen nehme ich aus dieser Zeit mit“, fasst die Pastoralreferentin zusammen, die in Karlsruhe beziehungsweise für das Bistum Freiburg unter anderem als Präventionsfachkraft gearbeitet und eine Weiterbildung zur Trauerbegleiterin für Kinder, Jugendliche und Familien gemacht hat. Ein wichtiges Thema, das auch für ihre Arbeit in Ostbevern wichtig sein könne, weiß Nicolet Alef.

Trauerarbeit liegt ihr am Herzen

Derzeit erarbeitet sie zusammen mit Haupt- und Ehrenamtlichen ein Institutionelles Schutzkonzept für die Pfarrei und ist froh über die Teamarbeit: „Ich merke, dass die Engagierten hochmotiviert sind und ihnen das Thema wirklich am Herzen liegt.“ Auch die Pastoral für Familien gehört zu ihren Aufgaben, ebenso der Predigt- und Beerdigungsdienst. Besonders der Trauerbereich hat für die Pastoralreferentin, die in Karlsruhe auch Sternenkinder beerdigt hat, einen besonderen Stellenwert: „Ich nehme mir gerne Zeit für Trauergespräche, um kann so trauernden Angehörigen eine gute Begleitung zu ermöglichen.“

Nicolet Alef möchte mit ihrer Arbeit vor allem eine Botschaft vermitteln: „Gott ist da. Vielleicht kann ich Menschen helfen, ihn zu sehen und zu spüren, in ganz verschiedenen Formen.“

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