Pfarrer zu „Kirche-und-Leben.de“: Spendenaktion möglich

Flutkatastrophe: Orthodoxe Griechen bei uns besorgt um Angehörige

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Sintflutartiger Starkregen hat in den vergangenen Tagen Griechenland verwüstet. Die griechischen Christen im Münsterland versuchen, Kontakt zu Angehörigen zu halten. „Kirche-und-Leben.de“ hat mit dem orthodoxen Pfarrer Thomas Karamitsos gesprochen.

Mit sintflutartigen Wassermassen hat der Regen Griechenland heimgesucht – und auch in Deutschland schauen Menschen besorgt auf die Katastrophe. „Einige Mitglieder aus meiner Gemeinde stammen aus dem Überschwemmungsgebiet. Ihre Angehörigen leben in der Region, Eltern zum Beispiel“, berichtet Pfarrer Thomas Karamitsos im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“. Er ist Pfarrer der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde Heiliger Dimitrios in Herten im Kreis Recklinghausen und feiert regelmäßig Gottesdienste in Herten, Castrop-Rauxel, Münster und Wesel.

„Die Menschen haben Häuser und all ihre Habe verloren“, so der Priester. Apostolos Nanos, Gemeindemitglied aus Marl, bestätigt das. „Gott sei Dank haben wir noch keine toten Angehörigen zu beklagen“, sagt er zu „Kirche-und-Leben.de“. „Wir telefonieren täglich mit Verwandten in der Region Volos und Larisa.“

Spendenaktion in Vorbereitung

Neben den Schäden an Häusern, Straßen und Infrastruktur seien auch die Felder verwüstet, die Ernte vermutlich vernichtet. Die Viehzucht in der Region sei stark betroffen, tausende Tiere ertranken.

Als Hilfe für die, die alles verloren haben, kann Pfarrer Karamitsos sich eine Spendenaktion vorstellen. „Da halten wir gerade Rücksprache mit der griechisch-orthodoxen Metropolie in Bonn. Denn es würde vermutlich eine Spendenaktion aller griechisch-orthodoxen Gemeinden in Deutschland geben.“ Zudem bete die Gemeinde in der Liturgie für die Verstorbenen und die Betroffenen der Katastrophe.

Vielfach schlimmer als im Ahrtal

Bei anhaltenden Starkregenfällen in Griechenland wurden die Regenmenge der Katastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal 2021 um ein Vielfaches übertroffen. Damals fielen an einigen Orten mehr als 200 Liter Regen auf den Quadratmeter. Im Griechenland sind an einzelnen Orten innerhalb der vergangenen Tage mehr als 1.000 Liter heruntergekommen.

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