In Steinfurt-Borghorst werden christliche Zeichen von Meisterhand restauriert

Handwerker retten Bildstöcke und Christusfiguren – ehrenamtlich

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Ein besonderer Handwerkerkreis kümmert sich in Steinfurt-Borghorst um die Restaurierung unter anderem von Bildstöcken. Die gestandenen Meister sind ehrenamtlich unterwegs.

Das Arbeitsleben liegt längst hinter ihnen, aber aktiv in ihrem Beruf sind die sieben Männer, die sich jeden Mittwoch in der Werkstatt im Keller des Heimatvereins Borghorst treffen, immer noch. Die Tischler, Maler und Schlosser – alle sind Meister in ihrem Handwerk – und ein Lehrer, der früher auch Werkkunde unterrichtete, fühlen sich im „Unruhestand“ wohl. Sie verleihen beschädigten Bildstöcken neuen Glanz und setzen dafür ihre beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen ein – und viel Zeit.

Der Heimatverein ist für die Gruppe so etwas wie ihre Heimat, denn ursprünglich ging es vor 40 Jahren darum, das Heimathaus zu renovieren. 1982 entstand der „Handwerkerkreis des Heimatvereins“. Die Zusammensetzung hat sich altersbedingt und durch Todesfälle verändert, das Alter der aktuell aktiven Mitglieder reicht von 71 Jahren bis Mitte 80. „Alle fit“, wie die Senioren stolz betonen.

Arbeit der Gruppe im Ort bekannt

Die Arbeit der Gruppe, alle kennen sich seit Jahrzehnten, ergibt sich aus er Satzung des Heimatvereins. Dort heißt es, dass der Verein bei der Erhaltung heimatlicher Werte in Haus und Hof und in der Landschaft behilflich sein will.

Und wo ist die Verbindung zu den Bildstöcken und Denkmälern? Durch die Arbeit am Heimathaus wurde die Gruppe bekannt „und dann wurden wir angesprochen und gefragt, ob wir uns zum Beispiel auch um eine Christusfigur kümmern könnten, die auf einem Hof oder an einem Weg steht“,  sagt Werner Dröppelmann. Das habe sich nicht geändert, stellt der Tischlermeister fest. Der Kreis wird von Vereinen, die sich um Brauchtumspflege kümmern, und von Privatleuten um Hilfe gebeten. Auch auf Spaziergängen fallen den Handwerkern schon mal Wegekreuze auf, die repariert werden müssen.

Fingerspitzengefühl gefragt

Gerade ist ein Holzkorpus aus privatem Besitz in Bearbeitung. Zunächst wird untersucht, was erneuert werden muss, dann kommt die eigentliche handwerkliche Arbeit, die Können, Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. „Verwitterte Farbe muss auch schon mal mit der Hand entfernt werden“, sagt Malermeister Josef Kamer. Und wenn bei der Instandsetzung eines Denkmals ein Fundament stabilisiert werden muss, dann gibt es auch dafür den Fachmann.

Das Material finanzieren die Auftraggeber, auch eine Spende wird dafür schon mal eingesetzt. Für die Arbeit muss nichts bezahlt werden, die Gruppe legt Wert darauf, ehrenamtlich tätig zu sein. Wenn es dann – was üblich ist – auch einen Betrag für die Arbeit gibt, dann geht das Geld an den Heimatverein.

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