Kundin beschwert sich, Gastronom macht sich über sie lustig

„Heilige Dreifaltigkeit“ – unangemessener Name für ein Schweine-Gericht?

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Darf man ein Schweine-Gericht „Heilige Dreifaltigkeit“ nennen? Eine Kundin eines Restaurants in Marktoberdorf (Allgäu) sieht ihre religiösen Gefühle verletzt und wünscht sich eine Umbenennung. Der Restaurant-Inhaber indes denkt nicht daran. 

Thomas Blochum, Inhaber der „Speisemeisterei“ in Marktoberdorf, hat im sozialen Netzwerk Facebook ein Foto hochgeladen, das den Brief einer Kundin zeigt. „Das Wort zum Sonntag“, schrieb er ironisch dazu. Zuerst hat der „Münchner Merkur“ darüber berichtet. In dem Brief beschwert sich eine Kundin des Restaurants: Sie sei „sehr traurig“, dass „Schweinebauch & Co. mit unserem dreifaltigen Gott in Verbindung gebracht werden“. Hintergrund: In der Speisekarte der Speisemeisterei wird das Gericht „Homemade Pulled Pork 24h“ auch als „Heilige Dreifaltigkeit“ bezeichnet, da es Schweinehals, Schweineschulter und Schweinebauch beinhaltet.

Der Brief ist in einem freundlichen Ton gehalten, die Verfasserin bezeichnet sich als „moderne, emanzipierte und katholisch gläubige Christin“. Und weiter: „Ich vermute, dass es Ihnen als Allgäuer nicht so ganz klar ist, dass man das auch anders auffassen kann. Deshalb bitte ich Sie aufs Herzlichste, für ihr bestimmt leckeres Gericht einen anderen Namen zu erfinden“, schreibt sie. Ihr Vorschlag: „Drei Musketiere“. Sie endet mit: „Ich wäre Ihnen sehr dankbar“. 

Restaurant-Inhaber: „Haben uns lediglich der BBQ-Szene bedient“

Mit den Worten der gläubigen Christin kann Inhaber Thomas Blochum jedoch nicht sonderlich viel anfangen. Zunächst erklärt er, dass die Speisemeisterei nicht Erfinder dieser Wortschöpfung sei. „Wir haben uns lediglich der BBQ Szene bedient (siehe Google Suche).“ In der Tat finden sich zahlreiche Seiten im Netz, die das „Holy Trinity BBQ“ thematisieren, zu Deutsch: die „heilige Dreifaltigkeit des Grillens“. Unter „ofenseite.com“ zum Beispiel heißt es: „Als Holy Trinity of BBQ, also die heilige Dreifaltigkeit des Grillens, werden drei Gerichte bezeichnet, die am Grill gezaubert werden können: Pulled Pork, Beef Brisket und Spare Ribs. Alle schön langsam gegart, low and slow also.“  

Blochum schreibt jedenfalls mit drei Ausrufezeichen, man werde den Namen des Gerichts nicht ändern. Der Brief sei vielmehr „eine Frechheit, brachte aber doch sehr viele Leute aus unserem Freundeskreis zum Tränen lachen“, schreibt er am Ende des Facebook-Beitrags. Der Verfasserin des Briefs habe er nicht persönlich antworten können – er könne sie nicht ausfindig machen.

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