Land sanktioniert Unterstützung des Kriegs gegen die Ukraine

In Litauen unerwünscht: Patriarch Kyrill I. mit Einreiseverbot belegt

  • Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. gilt für fünf Jahre als unerwünschte Person in Litauen.
  • Der Grund dafür ist seine Unterstützung des russischen Kriegs gegen die Ukraine.
  • Dies bestätigte nun das Innenministerium Litauens.

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Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. darf wegen seiner Unterstützung für den russischen Krieg gegen die Ukraine fünf Jahre lang nicht nach Litauen einreisen. Auf Initiative des Außenministeriums in Vilnius setzte das litauische Innenministerium das russische Kirchenoberhaupt bereits vor einem Monat bis zum 23. Juni 2027 auf die Liste der Personen, die in dem Land unerwünscht sind, wie Medien des EU-Staates am Mittwoch berichteten. Kyrill I. habe die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine geleugnet und die völkerrechtswidrige Aggression Russlands gegen das Nachbarland unterstützt, begründete das Innenministerium seine Entscheidung.

Die russisch-orthodoxe Kirche kritisierte das Einreiseverbot scharf. Die litauische Regierung missachte die Rechte der eigenen christlich-orthodoxen Bürger, sagte ein Sprecher des Moskauer Patriarchats laut der Nachrichtenagentur Interfax. Er sprach von einer „Preisgabe der Ideen der Religionsfreiheit und der europäischen Rechtstradition“.

Litauen verhängt als drittes Land Sanktionen

Kyrill I. ist ein wichtiger Verbündeter des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Seine Predigten für den russischen Einmarsch in die Ukraine sorgen seit Monaten international für Empörung.

Litauen ist nach Großbritannien und Kanada das dritte Land, das offiziell Sanktionen gegen Kyrill I. verhängt. Als Grund hatte die Regierung in Ottawa Anfang Juli genannt, bei dem 75-Jährigen handele es sich um einen „russischen Desinformations- und Propagandaakteur“. Die britische Regierung hatte bereits Mitte Juni Kyrills Vermögenswerte in Großbritannien eingefroren und ein Einreiseverbot gegen ihn beschlossen.

Ungarn verhindert EU-Sanktionen

Litauen hatte sich erfolglos für EU-Sanktionen gegen den Moskauer Patriarchen starkgemacht. Die ungarische Regierung von Viktor Orban verhinderte mit ihrem Veto die Bestrafung des Kirchenoberhaupts. Der Außenbeauftragte der EU, Josep Borrell, bedauerte wenig später, dass keine Sanktionen gegen Kyrill I. verhängt wurden, obwohl er ein „entschiedener Unterstützer von Putins Krieg“ sei.

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