Katholischer Priester über das Ende seiner „Mission“ in Recklinghausen

Jürgen Quante im evangelischen Podcast „Ein Quantum Propst“

  • Jürgen Quante, scheidender Pfarrer und Kreisdechant in Recklinghausen, steht im Mittelpunkt des aktuellen Podcasts der evangelischen Kirchenkreise Recklinghausen und Gladbeck-Bottrop-Dorsten.
  • 3.000 Schritte – oder 50 Minuten lang wird Quante in „ Ein Quantum Propst“ -  in Anspielung an die „James-Bond-007-Kinoreihe“ - zu seiner „Mission“ befragt.
  • Themen wie Frauenpriestertum, Segnung, Kirchenaustritte - aber auch Dressurreitsport und warum Quante sich nicht als Papstkandidat sieht, kommen in diesem unterhaltsamen Hörstück zur Sprache.

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Im September wird Propst Jürgen Quante nach über 13 Jahren das Dekanat Recklinghausen mit seinen 107.200 Katholiken verlassen, sein Amt zum Januar 2022 an Dechant Karl Kemper aus Oelde übergeben, und wieder zurück in seine Heimatstadt Münster gehen. Gründe genug für die Macher des evangelischen Podcasts „Wortschritte“ der Ev. Kirchenkreise Recklinghausen und Gladbeck-Bottrop-Dorsten, den 73-jährigen zu befragen.

3.000 Schritte – oder 50 Minuten lang - wird Quante in „Ein Quantum Propst“ in Anspielung an die „James-Bond-007-Filmreihe“ vom evangelischen Öffentlichkeitsreferenten Jörg Eilts zu seiner „Mission“ in Recklinghausen befragt. Der Kreisdechant spricht nicht nur über seine zukünftigen Aufgaben an der Münsteraner City-Kirche St. Lamberti, sondern auch seinen aktuellen Tagesablauf und seine Leidenschaften: „Ich streite mich gerne, wenn es um theologische, kirchliche und gesellschaftliche Themen geht“, so Quante und nimmt gemeinsam mit Eilts die deutsche Debattenkultur ins Visier.

 

Quante: „Ich streite gerne“

 

Während der insgesamt 50 Minuten geht es um Ökumene: „Ich kriege Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass wir das Reformationsjubiläum an St. Peter feiern konnten. Das wäre so vor ein paar Jahren sowohl von katholischer als auch evangelischer Seite noch nicht möglich gewesen“. Themen sind auch die steigende Zahl der Kirchenaustritte - „Das ist fruchterregend, auch wenn es nicht heißt, dass alle Menschen ihren Glauben verlieren“ - und der Reformstau in der katholischen Kirche. „Warum integriert die katholische Kirche Frauen nicht mehr? Dann wären sie doch das Problem des Priestermangels auf einen Schlag los?“, fragt Eilts. „Das weiß ich nicht, obwohl ich sehr dafür bin, Frauen zu Priestern zu berufen“, so Quante. Auch wenn es das Problem der Gottvergessenheit nicht lösen würde, wäre es ein gutes Zeichen für Geschlechtergerechtigkeit und Ernstnehmen von Verantwortung.

Natürlich kommt ein evangelischer Journalist auch irgendwann auf die katholischen Päpste zu sprechen und möchte von Quante wissen: „Könnten Sie Papst?“ Dessen trockene Antwort: „Ich kann kein Italienisch.“

 

Dressurreiter und Kutscher

 

Neben allen schweren Themen, die Eilts unverwandt anspricht, kommt auch Privates nicht zu kurz: Jürgen Quante liest jeden Abend eine Stunde und schaut kein Fernsehen, bekennt seine Begeisterung für den Dressurreitsport und das Kutschenfahren und ist ein ausgesprochener Familienmensch. Auch wenn er sich in Recklinghausen sehr wohlfühlt, freut er sich auf die Rückkehr in die Heimat: „Ich freue mich darauf, wieder alte Freunde zu treffen“.

Hier geht es zum Podcast:
Den Podcast mit Propst Jürgen Quante gibt es bei  Spotify oder  iTunes oder über den Webplayer zu hören.

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