Nicht mehr auf Drogenkriminalität angewiesen - Indirekte Hilfe auch für die USA

KAB-Landesverband Oldenburg unterstützt Frauen in Honduras

Der KAB-Landesverband Oldenburger Land unterstützt Frauen in Honduras mit Kleinkrediten. So leistet die Kooperation Hilfe zur Selbsthilfe, damit Frauen ihre oft fünfköpfigen Familien selbst ernähren können.

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Seit 2007 unterstützt der Oldenburger Landesverband der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) mit Comframul ein Projekt der Frauensozialarbeit in Honduras. Zwischen 18.000 bis 20.000 Euro bringt die KAB seitdem jedes Jahr dafür mit Spenden, Aktionen und Sammlungen auf, erzählt Johann Wernke, Leiter des KAB-Arbeitskreises Honduras. Er ist selbst schon siebenmal in Honduras gewesen. 2013 hatte die KAB Vertreterinnen von Conframul nach Deutschland eingeladen.

Jetzt waren mit der Präsidentin der Frauenkooperative, Tomasa Dias Chavez, und mit der Geschäftsführerin Yeimi Nicole Valeriano erneut zwei Gäste aus Honduras zu einem Deutschlandbesuch eingeladen worden. In der Kirche am Campus stellten sie den KAB-Mitgliedern ihre Arbeit vor. Das teilte die Pressestelle des Bischöflich Münsterschen Offizialats Vechta am Mittwoch mit. Anschließend unterschrieben sie einen neuen Zwei-Jahres-Kooperationsvertrag.

 

80 Prozent der Drogen in den USA stammen aus Mittelamerika

 

Es sei schade, dass die Medien in den letzten Monaten bei Berichten über die Flüchtlingsströme aus Mittelamerika Richtung USA immer die Ängste Trumps vor Einwanderung in den Mittelpunkt gestellt hätten. Kaum sei über die schlechten Lebensbedingungen der Menschen in ihrem Heimatländern berichtet worden, sagte KAB-Landesvorsitzender Karl-Heinz Böckmann. Durch Mittelamerika kämen achtzig Prozent der Drogen, die in den USA konsumiert würden.

Polizei, Justiz und Politik seien hochgradig korrupt. Nach Haiti sei Honduras das zweitärmste Land Lateinamerikas. Die Hilfe von Comframul, einem ehemaligen Caritas-Projekt, in der Hauptstadt Tegucigalpa und Umgebung sei zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, gab er zu. Doch viele der Frauen, die so mit Mikrokrediten unterstützt würden, hätten ein Kleingewerbe aufgemacht und könnten damit ihre Familie ernähren. Die Kredite würden sie meist schnell zurückzahlen.

 

Entwicklungshilfe vertraglich zugesichert

 

Tomasa Dias Chavez und Yeimi Nicole Valeriano dankten den KAB-Mitgliedern herzlich für ihre Unterstützung. Mit Übersetzung durch Gerhard Mäurer, der sieben Jahre beruflich in Honduras gelebt hatte und auch seine Frau dort gefunden hat, erzählten sie von den Gewerken, in denen die Frauen tätig sind - Schmuck und Textilien, Schuhe, Gürtel, Seifen, Handtaschen und vor allem Lebensmitteln. Mit der Hilfe aus Deutschland seien inzwischen viele Genossenschaften unterstützt worden. Zu einer Genossenschaft gehörten ca. 20 Frauen, die im Schnitt fünf Kinder hätten. 

Mit dem Vertrag, den die beiden Honduranerinnen jetzt in Vechta unterzeichneten, verpflichten sie sich, ihrer Arbeit gewissenhaft weiterzuführen und alle drei Monate Berichte nach Deutschland zu senden. Und die KAB verpflichtete sich, Comframul für weitere zwei Jahre zu unterstützen.

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