Themenwoche „Neue Diakone im Bistum Münster“ (5)

Karl Döring will sich besonders in der sozialen Arbeit engagieren

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Fünf neue Diakone mit Zivilberuf werden am Sonntag, 19. November, von Münsters Bischof Felix Genn geweiht. Sie werden zukünftig in ihren Pfarreien in der Seelsorge tätig sein. Kirche-und-Leben.de stellt die Kandidaten vor. Heute: Karl Döring aus Geldern.

Karl Döring lehnt sich in seinem Stuhl zurück und überlegt lange, bevor er antwortet. „Was die Weihe mit mir macht, das vermag ich noch nicht einzuschätzen. Aber ich sehe ihr in freudig-nervöser Erwartung entgegen und freue mich auf den Dienst, dem ich mit großem Respekt entgegenblicke“, sagt der 53-Jährige schließlich. Am Sonntag, 19. November, wird Döring in Münster von Bischof Felix Genn gemeinsam mit vier weiteren Männern aus dem Bistum zum Diakon geweiht, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet.

Döring ist Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer, daran wird auch die Weihe zum Diakon nichts ändern. Gemeinsam mit seiner Frau lebt er in Lüllingen, sein Einsatzort wird die Pfarrei St. Peter und Paul in Straelen sein. Als Diakon darf er das Taufsakrament spenden, in den Gottesdiensten predigen, in der Eucharistiefeier assistieren sowie Trauungen und Beerdigungen leiten. „Ich werde allerdings nicht in erster Linie für den Dienst am Altar Diakon“, betont Döring, „mein Schwerpunkt wird die soziale Arbeit sein, mit einem besonderen Augenmerk auf die Bedürfnisse alter Menschen, da geht es etwa um Einsamkeit, aber auch Pflegebedürftigkeit“.

Entscheidung ein „schleichender Prozess“

Themen, die ihn schon sein ganzes Arbeitsleben begleiten, ob anfangs beim Malteser Hilfsdienst oder bei der Caritas, erst in der Landeshauptstadt, seit 2014 als Vorstand in Geldern. „Mir ist es immer wichtig, einer sinnstiftenden Arbeit nachzugehen“, betont Döring. So ist der Vater von drei erwachsenen Söhnen auch nach seinem Wechsel zur Caritas den Maltesern als Ehrenamtler verbunden. Als Diakon will er „die Liebe Gottes für Menschen erfahrbar machen“.

Die Entscheidung, sich zum Diakon weihen zu lassen, sei ein „schleichender Prozess“ gewesen, beschreibt er. Schon in Düsseldorf habe er vor mehr als zehn Jahren mit dem Gedanken gespielt, doch der Umzug nach Geldern habe die Idee zunächst wieder in den Hintergrund rücken lassen. 2018 wandte er sich dann aber doch an das Institut für Diakonat und pastorale Dienste (IDP) des Bistums Münster und bewarb sich schließlich für die vierjährige Ausbildung.

Persönlicher Austausch für Döring wichtig

„Damals hätte ich vielleicht gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich den Weg bis zur Weihe gehe, rückblickend kann ich sagen, dass sich der Entschluss im Laufe der Jahre immer stärker gefestigt hat“, sagt Döring. Per Fernstudium absolvierte er eine theologische Ausbildung, doch auch die Treffen mit den anderen Weihekandidaten mussten aufgrund der Pandemie teilweise digital stattfinden. „Für einen sehr persönlichen Austausch ist das schwierig, deshalb haben wir uns in Präsenz getroffen, wann immer es möglich war“, erinnert er sich.

Vor der Weihe in Münster freut sich Döring nun zunächst auf die sogenannten Exerzitien – eine Woche, in der er mit den anderen Männern seines Weihejahrgangs nochmal intensive Gespräche über den Glauben und die Erfahrungen aus der Ausbildung führen kann. Und auch, wenn er schon weiß, welchen Schwerpunkt sein Dienst als Diakon haben wird, weiß Döring: „Du musst Dir keine Aufgaben suchen – die Aufgaben finden Dich!“

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