Themenwoche „Neue Diakone im Bistum Münster“ (4)

Markus Wibbeke setzt als Diakon seine Arbeit in der Pfarrei fort

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Fünf neue Diakone mit Zivilberuf werden am Sonntag, 19. November, von Münsters Bischof Felix Genn geweiht. Sie werden zukünftig in ihren Pfarreien in der Seelsorge tätig sein. Kirche-und-Leben.de stellt die Kandidaten vor. Heute: Markus Wibbeke aus Beckum.

Fünf Jahre ist es her, dass Markus Wibbeke im Dom in Münster als Pastoralreferent für die Propsteigemeinde St. Stephanus in Beckum beauftragt wurde. Es war die Frage nach Gott, die er in seinem Beruf wachhalten wollte. Ganz bewusst und nah am Menschen. Die Situation in der katholischen Kirche habe sich mit Blick auf den fortschreitenden Bedeutungsverlust in diesen fünf Jahren verändert, sagt Wibbeke, die Frage nach Gott stelle sich für ihn aber noch genauso. Als Antwort auf die intensive Beschäftigung damit, lässt sich der 53-Jährige zusammen mit vier weiteren Männern am Sonntag, 19. November, von Münsters Bischof Felix Genn zum Ständigen Diakon weihen, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet.

„Mein Leben hat sich schon immer im kirchlichen Kontext abgespielt“, blickt Wibbeke, von Haus aus Religionspädagoge und Sozialarbeiter, auf bisherige Arbeitgeber wie den Caritasverband und den Sozialdienst katholischer Frauen zurück. „Irgendwann ist bei mir die Frage aufgekommen, ob ich mein berufliches Leben nochmal verändere“, erinnert sich der Wadersloher, der einen Ausgleich im Fußball findet: als Schiedsrichter im örtlichen Fußballverein und als Fan des Vereins DSC Arminia Bielefeld. Die Entscheidung, als Pastoralreferent eine neue Herausforderung anzunehmen, sei „nicht von heute auf morgen“, sondern in einem inneren Prozess gereift. Ein Weg, der in den vergangenen Jahren weiterging. „Den Gedanken, Diakon zu werden, trage ich schon länger mit mir herum“, sagt Wibbeke, der den Dienst besonders von einem guten Freund, ebenfalls Diakon, kennengelernt hat.

Wibbeke setzt Arbeit in Pfarrei fort

Vor gut zweieinhalb Jahren begann der Pastoralreferent die Ausbildung beim Institut für Diakonat und pastorale Dienste (IDP) des Bistums Münster. Aufgrund seines theologischen Studiums konnte sich Wibbeke den Würzburger Theologie-Fernkurs, sonst eine Voraussetzung für das Diakonenamt, sparen. „Ich bewundere meine Kollegen, die Ausbildung, Familie und Beruf unter einen Hut bekommen haben“, sagt er mit Blick auf die anderen vier Kandidaten, die – im Gegensatz zu ihm – Ständiger Diakon mit Zivilberuf werden. An jeweils einem Wochenende im Monat wurden in Münster unter anderem diakonische, geistliche und pastorale Themen aufgegriffen.

Für Wibbeke wird der liturgische Dienst ein Teil seines Amtes als Diakon sein, aber nicht im Mittelpunkt stehen. „Ich werde kein Liturgiker“, sagt er, freut sich aber dennoch auf einige neue Aufgaben wie das Taufen und das Assistieren bei Trauungen, die er als Diakon übernehmen darf. Eine Ergänzung seiner bisherigen Aufgaben: So ist Wibbeke schon jetzt unter anderem Ansprechpartner für die fünf Kindertageseinrichtungen der Pfarrei, feiert dort Wortgottesdienste und macht religionspädagogische Angebote. Neben seiner Funktion als Präventionsbeauftragter der Pfarrei absolviert Wibbeke derzeit eine Fortbildung zur Kinderschutzfachkraft, die ihn dazu befähigt, bei Fällen von vermuteter Kindeswohlgefährdung beratend tätig zu sein. „Ich bin dankbar, diese Fortbildung machen zu dürfen und möchte mich dafür einsetzen, dass das Thema Kinderschutz noch mehr in unseren Fokus rückt“, erklärt der Pastoralreferent. Darüber hinaus arbeitet Wibbeke weiterhin mit einem Teil seines Beschäftigungsumfangs als Supervisor im Bistum Münster.

Gemeinsamer Weg mit seiner Frau

Mit Respekt begegnet Wibbeke der künftigen Begleitung bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen – letztere hat er bereits in den zurückliegenden Jahren übernommen. Er sieht darin aber vor allem eine Chance: „Wir können an diesen Wendepunkten des Lebens als Kirche präsent sein, Gesicht zeigen, da sein – und das den Menschen zeigen, auch denen, die nur selten Kontakt zur Kirche haben.“ Viele solcher Erfahrungen hat er bereits im Beerdigungsdienst gemacht: „Wenn die Menschen das Gefühl haben, dass man es ehrlich mit ihnen meint und sie versucht zu verstehen, dann sind wir glaubwürdig.“

Unterstützung erfährt Wibbeke von seiner Frau Elke, ebenfalls Pastoralreferentin. Auch wenn nur er die Weihe empfangen kann und seine Frau dieser formal zustimmen muss, sieht er den Schritt als gemeinsamen an. „Nicht nur ich, auch meine Frau hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Diakonat und den damit verbundenen Fragen auseinandergesetzt, wir gehen diesen Weg partnerschaftlich“, sagt Wibbeke. Mit dem 19. November, dem Tag der Weihe, werde sich nur wenig ändern. „Ich bleibe derselbe“, sagt der 53-Jährige lachend. Doch er gibt seiner Grundhaltung ein äußeres Zeichen. „Ich möchte weiterhin Menschen Mut zusprechen und die geniale Botschaft, die wir als Kirche haben und von der ich zutiefst überzeugt bin, weitergeben.“

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