Gottesdienst unter freiem Himmel setzt Glaubenstreffen fort

Katholikentag in Stuttgart feiert Himmelfahrt mit Aufruf zu Solidarität

  • Im Katholikentags-Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt ist zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt aufgerufen worden.
  • Christen sollten nicht nur in den Himmel schauen, sondern auch auf das, was links und rechts von ihnen geschieht, und Verantwortung für ihre Mitmenschen übernehmen, sagte Bischof Gebhard Fürst.
  • Er erinnerte an das Beispiel des heiligen Martin.

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Im Katholikentags-Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt ist zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt aufgerufen worden. Christen sollten nicht nur in den Himmel schauen, sondern auch auf das, was links und rechts von ihnen geschieht, und Verantwortung für ihre Mitmenschen übernehmen, sagte der gastgebende Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst.

In Gebeten auf dem Schlossplatz wurde der Menschen in der Ukraine und der Opfer des Amoklaufs in einer Schule in Texas gedacht. Unter den Gottesdienst-Teilnehmenden waren auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

"Teilen öffnet Menschen den Himmel"

Christus lade zum "Blickwechsel" ein, sagte Fürst mit Blick auf das Katholikentags-Motto "leben teilen". Wer teile, öffne anderen Menschen den Himmel, auch denen, "die in höllischen Verhältnissen leben". Es gelte, Strukturen zu verändern, die den Menschen nicht dienlich seien.

Der Bischof erinnerte an den heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Bettler geteilt haben soll. Im Gottesdienst wurde ein drei Meter breiter, etwa 80 Meter langer, leuchtend roter Martinsmantel präsentiert. Er soll am Sonntag im Abschlussgottesdienst in Stuttgart geteilt und an viele Orte als Erinnerung an den Katholikentag weitergegeben werden.

Großer Martinsmantel

Der aus mehr als 1.000 Stoffstücken zusammengenähte, 240 Quadratmeter große Martinsmantel sei "rekordverdächtig", sagte Fürst. Martin ist auch Patron der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Mit der Mantel-Aktion will der Katholikentag auf gerechte Güterverteilung, nachhaltige Produktion und faires Konsumverhalten aufmerksam machen.

Zum am Mittwochabend eröffneten Katholikentag haben sich laut Veranstaltern etwa 25.000 Menschen angemeldet. Das Christentreffen wird vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken veranstaltet.

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