Nach angekündigtem Aus der Geburtsstation in Lohne

KFD: Politik nimmt Risiken bei Entbindungen „billigend in Kauf“

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In Lohne im Oldenburger Land muss die Geburtsstation schließen – und es könnte weitere Schließungen geben, fürchtet die Katholische Frauengemeinschaft. Sie sagt, was die Politik nun tun soll.

Um die Schließung weiterer Geburtsstationen zu verhindern, fordert die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) im Oldenburger Land ein Eingreifen der Politik. „In unserer geburtenstarken Region darf es nicht sein, dass die persönliche, individuelle Betreuung der Gebärenden verloren geht“, erklärt die KFD-Landesvorsitzende Ilse Nemann-Brak nach Verbandsangaben.

Solange Land und Bund die Unterfinanzierung von Geburten nicht beendeten, werde es weiter zu Stationsschließungen kommen, so die KFD. Lange Wege zu Entbindungsstationen würden „billigend in Kauf genommen“, trotz der Risiken für Mutter und Kind.

KFD: Hebammen-Beruf attraktiver machen

Auf Kirche+Leben-Nachfrage heißt es, im Gespräch mit KFD-Vertreterinnen hätten Hebammen erklärt, eine natürliche Entbindung im Krankenhaus werde derzeit nicht kostendeckend finanziert. Die Krankenhauspolitik müsse die Bedeutung der Geburtshilfe berücksichtigen, die laut KFD bei 68.000 Geburten 2022 „die häufigste Gesundheitsleistung“ in Niedersachsen gewesen sei.

Der Verband regt „alternative Formen“ wie einen hebammengeführten Kreißsaal an. Dazu aber müssten der Beruf der Hebamme und seine Rahmenbedingungen attraktiver werden.

Die KFD äußert sich, da im katholischen St.-Franziskus-Hospital in Lohne im Kreis Vechta die Geburtsstation schließen muss – nach Krankenhausangaben wegen Fachkräftemangels bei Medizinern und Hebammen. Die nächsten Geburtsstationen befinden sich künftig in Vechta, knapp zehn Kilometer von Lohne entfernt, und Damme, knapp 20 Kilometer entfernt.

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