Caritas in NRW fordert: „Karl, wir müssen reden“

Nach Lauterbachs AfD-Vergleich: Caritas will sachliche Klinik-Debatte

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Im Streit über Krankenhausreformen hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach ein Plakat von Krankenhausträgern in die Nähe der AfD gerückt. Nun schaltet sich die Caritas in NRW ein.

„Karl, wir müssen reden“: Im Streit über Krankenhausreformen ruft die Caritas in Nordrhein-Westfalen dazu auf, zu sachlichen Gesprächen zurückzufinden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) solle endlich in den Dialog mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) treten, so die Paderborner Diözesan-Caritasdirektorin Esther van Bebber im Namen der NRW-Caritasdirektoren. Dialog sei „bei der Gesetzgebung Pflichtaufgabe eines Ministers“.

Lauterbach hatte Anfang März auf der Plattform X Fotos von noch unveröffentlichten DKG-Plakaten gepostet. Zu sehen ist etwa ein weinendes Baby und der Slogan: „Wenn Lauterbach so weitermacht, gibt’s hier bald keinen Nachwuchs mehr.“ Der Minister kommentierte, eine solche Kampagne solle Patienten verunsichern: „Damit argumentiert man nicht differenzierter als die AfD.“

Caritas: „Polemik bringt nicht weiter“

Van Bebber reagiert: „Polemik und unsachliche Vergleiche bringen in der dringend notwendigen Debatte niemanden weiter, vor allem nicht die von der Reform betroffenen Krankenhäuser und deren Patientinnen und Patienten.“ Nach Ansicht der Caritasdirektorin hat Lauterbach bisher darauf gezielt, seine Reform gegen die Gemeinschaft der Krankenhausträger durchzusetzen.

„Priorität muss die gemeinsame Arbeit an zukunftsfähigen Rahmenbedingungen für unsere Krankenhäuser haben“, betont van Bebber. Die katholischen Caritas-Krankenhäuser sind laut Angaben Mitglied der DKG.

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