Anzeige
Steigende Kosten, Fachkräftemangel, politische Reformen – wie wollen Krankenhäuser auf Dauer überleben? Drei Träger, darunter die St.-Franziskus-Stiftung in Münster, stellen Ansätze vor.
Krankenhäuser – eine Branche in Aufruhr: Klagen über Unterfinanzierung sind verbreitet, Bundes- und Landespolitik arbeiten an Reformen, Klinik-Ausgaben steigen durch höhere Lohn- und Energiekosten, erste Häuser sind insolvent, weitere Schließungen drohen, Fachkräftemangel kommt hinzu. Was tun?
Nils Brüggemann, Vorstand der katholischen St.-Franziskus-Stiftung Münster mit zehn Krankenhäusern allein im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster, beschreibt angesichts fehlenden Personals in Medizin und Pflege ziemlich nüchtern: „Was wir gerade erleben, ist Geplänkel im Vergleich zu dem, was uns erwartet.“ Er gehe von 30 Prozent weniger Mitarbeitenden in den nächsten Jahren aus – wegen des demografischen Wandels, sagt Brüggemann bei einem Fachkongress in Münster.
Regionale Verbünde
Der Franziskus-Vorstand stellt fünf Wege aus der Krise für die Kliniken der Stiftung vor. Erstens: „Wir haben schon vor Jahren regionale Cluster gebildet.“ Im Münsterland sind das zwei: eines in und um Münster mit Häusern auch in Orten wie Greven, Münster-Hiltrup und Telgte. Ein zweites Netzwerk bilden Häuser in Hamm, Ahlen und Beckum.
Die Häuser arbeiten medizinisch zusammen, schon heute gibt es nicht mehr an allen Standorten alle Stationen. Digitalisierung und Telemedizin tun ein Übriges – und Projekte wie Drohnenflüge: „Wir wollen künftig Gewebeproben per Drohne von einem Krankenhaus zum anderen fliegen“, beschreibt Brüggemann.
Kollegialität statt Standort-Denken