Zum Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November

Baby Ella wiegt bei Geburt nur 680 Gramm - und entwickelt sich prächtig

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Mehr als 60.000 Kinder kommen deutschlandweit jedes Jahr zu früh auf die Welt. So auch Ella, die bei ihrer Geburt nur 680 Gramm wog. Eine Erfolgsgeschichte zum Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November.

Die Wiedersehensfreude ist groß, als die kleine Ella einige Zeit nach ihrer Entlassung noch einmal in ihrem Kinderwagen auf die Frühgeborenen-Intensivstation im St.-Franziskus-Hospital Münster geschoben kommt. Pflegefachkräfte und Ärztinnen umringen die Besucherin, wiegen sie im Arm, freuen sich, wie toll sie sich entwickelt hat, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Glücklich steht Ellas Mutter inmitten der ihr so vertrauten Gesichter. Vier Monate lang wurde ihre Tochter hier versorgt, seit fünf Wochen ist sie nun zuhause. „Hier haben wir unsere schlimmsten und schönsten Stunden verbracht“, sagt sie. „Ich kann kaum in Worte fassen, was hier geleistet wird und wie wir hier menschlich aufgefangen wurden.“

Mehrere Komplikationen nach der Geburt

Im Mai dieses Jahres ging es plötzlich ganz schnell: Mitten in einer unauffälligen Schwangerschaft platzte überraschend die Fruchtblase und ein paar Tage später, am 22. Mai, wurde Ella in der Schwangerschaftswoche 24+2 im Franziskus-Hospital auf die Welt geholt. 680 Gramm wog das Mädchen zu diesem Zeitpunkt.

„Nach einem zunächst guten Start gab es danach mehrfach Komplikationen“, erinnert sich Oberärztin Ester Domning an Infektionen und Lungenentzündungen, Beatmung und andauernden Sauerstoffbedarf. „Dass wir Ella dann fast pünktlich zum ursprünglich errechneten Geburtstermin nach Hause entlassen konnten, war auch für uns wunderschön mitzuerleben und macht unser gesamtes Team stolz und glücklich.“

Mehr als 60.000 Frühchen pro Jahr

Das Franziskus-Hospital ist auf solche Fälle vorbereitet: Als Perinatalzentrum Level 1 bietet es Müttern und Babys die höchste Versorgungsstufe und betreut auch die kleinsten Frühgeborenen ab der Lebensfähigkeit und mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm. So wie Ella kommen deutschlandweit jedes Jahr mehr als 60.000 Kinder zu früh zur Welt, etwa 10.000 davon mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm, heißt es vom Franziskus-Hospital.

Eltern geraten durch eine Frühgeburt in eine absolute Ausnahmesituation. „Die Menschlichkeit trotz der medizinischen Herausforderungen hat uns während unserer Zeit im Hospital sehr beeindruckt“, sagt die frisch gebackene Mama und erzählt von einem liebevoll vom Stationsteam gestalteten Tagebuch und Erinnerungsfotos.

Nach 16 Wochen ging es nach Hause

Mitte September durfte Ella das Hospital verlassen. „Der Abschied von der Station nach 16 Wochen Auf und Ab war sehr emotional“, erzählt ihre Mutter. „Neben aller Freude waren wir auch unsicher und noch immer besorgt.“ Umso dankbarer waren sie und ihr Mann, dass die Unterstützung nicht abrupt endete. Denn der Verein „Bunte Kreis Münsterland“ stellte ihnen eine Nachsorgeschwester zur Verfügung.

Fallmanagerin Christa Schulze Kremer, die Eltern und Kind schon von ihrer Zeit im Franziskus-Hospital kennt, hilft der Familie nun beim Übergang in den Alltag. „Wir unterstützen vor allem beim Aufbau eines guten Nachsorge-Netzwerks“, berichtet sie. „Dabei vernetzen wir beispielsweise Physiotherapie und Frühförderung und beraten gemeinsam über weitere Maßnahmen zur Wahrnehmungsförderung für eine optimale weitere Entwicklung des Kindes.“

Nachsorge begleitet im Alltag

Die Hausbesuche der Nachsorgeschwester des Bunten Kreises sind für Ellas Eltern eine gute Rückversicherung. Als Pflegefachfrau ist Christa Schulze Kremer eine wichtige Ansprechpartnerin bei Fragen zu Gesundheit und Entwicklung und stärkt gleichzeitig das Vertrauen der Eltern darin, das Kind selbst versorgen zu können.

Und auch wenn Expertin noch ein paar Mal nach Hause kommt – die anderen Mitarbeitenden der Station treffen Ella und ihre Eltern am 17. November, dem Welt-Frühgeborenen-Tag, wieder, um sich austauschen und die Allerkleinsten feiern.

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