Bund und Bistum finanzieren aufwändiges Restaurationsverfahren mit 500.000 Euro

Kirchenfenster im Xantener Dom erstrahlen in neuem Glanz

Ein Jahr haben Franziska Bechert und Wibke Schneppel, die Restauratorinnen der Xantener Dombauhütte, die mittelalterlichen Glasmalereien wiederherstellt. Das Verfahren wird vom Bund und dem Bistum finanziert.

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Das Fenster auf der Südseite im Mittelschiff des Xantener Viktordoms erstrahlt wieder in voller Schönheit. Nachdem es im vergangenen Jahr von Franziska Bechert und Wibke Schneppel, den Fensterrestauratorinnen der Dombauhütte, von Grund auf bearbeitet wurden, sind sie nun in neuem Glanz zu sehen.

Hans-Wilhelm Barking, Vorsitzender des Dombauvereins, und Johannes Schubert, Leiter der Xantener Dombauhütte, freuen sich, die wieder hergestellten Fenster der Öffentlichkeit und damit natürlich auch der Pfarrgemeinde zur Weihnachtszeit zeigen zu können. „Umso mehr“, sagt Schubert, „als auf den Fenstern die Anbetung der Heiligen Drei Könige vor dem Jesuskind zu sehen sind. Die Motive passen also wunderbar ins Kirchenjahr.“

 

Xantener Domfenster entstand um 1530

 

Das große Kirchenfenster, das Maria, Josef und Jesus vor den Weisen aus dem Morgenland und das Stifterpaar unter der Fürsprache der Heiligen Petrus und Georg zeigt, gehört zu den ältesten Glasmalereien und ist um 1530 entstanden. Das Kunstwerk ist eines der 24 frühneuzeitlichen Glasmalereien und zählt zu den Schätzen des Xantener Domes. Die Glasmaler stammen nach Ansicht von Schubert aus Köln, wo sich damals bedeutende Werkstätten befanden. „Die Situation der Fenster verlangte eine umfassende Restauration“, erläutert Schubert. Diese wertvollen Glasmalereien sind nach seinen Worten im Krieg ausgebaut und in den Salzstöcken in Borth (Rheinberg) versteckt worden.

Nach Kriegsende habe die Firma Derix aus Kevelaer die Schäden, die durch den Ausbau entstanden waren, wieder ausgebessert. Der Bund und das Bistum haben das Projekt mit mehr als 500.000 Euro finanziert. Auch der Dombauverein hat sich mit einem Eigenanteil beteiligt. So konnten die wertvollen Glasmalereien komplett ausgebaut, gereinigt und mit einer Schutzverglasung versehen werden.

 

Noch drei Fenster müssen restauriert werden

 

Um diese Arbeiten zu verrichten ist über Teil des Mittelschiff des Domes eine Arbeitsbühne gebaut worden. „Die Herausforderung besteht ja darin, die wertvollen Fenster ohne Schäden gegebenenfalls mit kleinen Fräsern herauszuschälen“, erläutert Schubert. „Jedes Fenster muss ausgebaut, gereinigt und hinter einer Isolierverglasung wieder eingesetzt werden.“ Noch drei weitere Fenster müssen in gleicher Weise behandelt werden.

„Durch das Abbrennen von Kerzen waren die Fenster waren vor unserer Restaurierung voller Ruß“, sagt Franziska Bechert. Die beiden Restauratorinnen haben die Glasmalereien komplett gereinigt und die gelösten Malschichten mit einem Kunstharz wieder an das Glas befestigt. „Ein sehr zeitraubendes und aufwändiges Verfahren“, sagen sie. „Denn die mittelalterlichen Farben und Gläser waren im Laufe der Zeit sehr angegriffen. Jetzt strahlen sie wieder“, sagen die jungen Restauratorinnen.

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