Leyendecker regt gemeinsame Gebäudenutzung an

Kirchentagspräsident: Schrumpfende Kirchen sind Ökumene-Chance

Der Präsident des Evangelischen Kirchentags, Hans Leyendecker, sieht in den sinkenden Mitgliederzahlen der Kirchen in Deutschland eine Chance für die Ökumene: „Manchmal hat Not etwas Gutes.“

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Der Präsident des Evangelischen Kirchentags, Hans Leyendecker, sieht in den sinkenden Mitgliederzahlen der Kirchen in Deutschland eine Chance für die Ökumene. „Manchmal hat Not etwas Gutes“, schrieb der Journalist in der „Herder Korrespondenz“: „Die zu erwartende Schwäche der Finanzkraft kann die Ökumene voranbringen.“ Die Veränderung beginne mit der gemeinsamen Nutzung von Gebäuden und könne sich bis in die gemeinsame Gemeindearbeit fortsetzen.

Leyendecker verwies auf eine Studie, wonach sich die Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland bis 2060 halbieren könnte. „Die Kirchensteuereinnahmen werden entsprechend rückläufig sein“, betonte der Präsident des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Dortmund vom 19. bis 23. Juni. Die Kirchen müssten sich in den kommenden Jahrzehnten stärker verändern, als sie es heute ahnten: „Das muss aber keine schlechte Nachricht sein.“

 

„Glaubensaffine, aber kirchenferne Kreise erreichen“

 

Viele Menschen wollten zwar mit der Institution Kirche nichts zu tun haben, aber nicht wenige von ihnen seien gläubig. „Kirche muss also mehr als bislang versuchen, diese glaubensaffinen, kirchenfernen Kreise zu erreichen“, schrieb Leyendecker.

In schrumpfenden Kirchen wachse zudem die Neugierde der Verbliebenen aufeinander. „Es wird einen stabilen Kern von Millionen Gläubigen geben, und die verbindet dann eine ganze Menge“, unterstrich der Kirchentagspräsident.

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