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Der Präsident der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und von Borussia Dortmund (BVB), Reinhard Rauball, äußert Verständnis für Kritik aus der Kirche an der Kommerzialisierung des Fußballs. „Es ist nicht anmaßend, wenn sie da mahnend den Zeigefinger erhebt“, sagte Rauball der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er gehört dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags an, der am 19. Juni in Dortmund beginnt und am 23. Juni mit einem Gottesdienst im BVB-Stadion endet.
Rauball bekundete, auch ihn störten Riesen-Ablösesummen im Fußball. Sie seien aber in einer Marktwirtschaft schon rechtlich gar nicht einzugrenzen. Er hoffe auf freiwillige Regelungen der Beteiligten, auf „ein Gentlemen's Agreement“.
Was die Kirche vom Fußball lernen kann
Für die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an Katar hätte Rauball nicht gestimmt, sagte er. Zwar sollten auch Länder solche Veranstaltungen ausrichten, die bisher nicht einbezogen waren. Katar sei aber so groß wie Hessen. Wenn dort 32 Mannschaften spielen sollen, „dann stimmt die Proportion nicht mehr“.
Nach Ansicht des BVB-Präsidenten kann die Kirche auch vom Fußball lernen: Sie solle das Gemeinschaftserlebnis ausweiten – „und zwar über die örtlichen Kirchengemeinden hinaus“. Mit Veranstaltungen wie dem Kirchentag könne sie ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl vermitteln. Das Treffen biete Gelegenheit, über Glaube und Kirche zu sprechen: „Das sollte man in jedem Falle aufsaugen.“