Internationale Gemeinschaft bezieht Gelände

Klarissenkloster in Senden: Zukunft des Konvents offenbar geklärt

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In das ehemalige Klarissenkloster in Senden zieht neues Leben ein. Die ausziehende Ordensgemeinschaft freut sich über die weiterhin geistliche Nutzung der Gebäude.

Eine junge geistliche Gemeinschaft rückt nach: Nachdem die Klarissen vor einigen Wochen nach 72 Jahren ihr Kloster in Senden verlassen haben, werden bald die Schwestern von Maria Stella Matutina das Gebäude beziehen. Etwa zehn von ihnen werden bis zum Herbst nach Senden kommen.

Die Gemeinschaft, die als „öffentlicher Verein von Gläubigen bischöflichen Rechtes auf dem Weg, ein Orden zu werden“ anerkannt ist, werden wie ihre Vorgängerinnen ein kontemplatives Leben führen, das durch Gebets- und Arbeitszeiten sowie Gottesdienstfeiern geprägt sein wird.

Klarissenkloster Senden: Neue Gemeinschaft will keine strenge Klausur

„Wir wollen uns aber auch den Menschen in Senden öffnen“, sagt Schwester Kaire, die bereits in das Kloster im Kreis Coesfeld eingezogen ist und dort mit einigen Klarissen die Übergabe organisiert. Heißt: Die Klausur, der Rückzug in einen abgeschlossenen Bereich, wollen die neuen Schwestern nicht so streng leben. „Unsere Tür wird offenstehen, um Gäste zum Gebet und Gespräch zu empfangen.“

Aus verschiedenen Klöstern der internationalen Gemeinschaft werden Schwestern nachziehen. Insgesamt gibt es in der erst vor wenigen Jahren gegründeten Vereinigung 300 Schwestern in 30 Konventen in ganz Europa. Einige von ihnen haben in den vergangenen Jahren bereits sechs Jahre in einer kleineren Kommunität in Telgte (Kreis Warendorf) gelebt.

Kontakt zur Pfarrgemeinde St. Laurentius besteht

Pfarrer Oliver Rothe freut sich auf den Zuzug der Schwestern, hofft er doch auch auf ihre Ausstrahlung in das Gemeindeleben von St. Laurentius, deren Kirche keine 200 Meter vom Kloster entfernt steht. „Ich habe in meinem Leben schon oft die Erfahrung gemacht, wie bereichernd Schwestern für die pastorale Arbeit sein können.“ Er hat den neuen Konvent bereits als eine Gemeinschaft erlebt, die „stark im Gebet und nahe an den Menschen ist.“

Die Nachfolge im Kloster macht auch den ausziehenden Klarissen „das Gehen leichter“, sagt Schwester Fidelis. Sie ist derzeit noch in Senden, um mit den neuen Schwestern einen „schönen Übergang“ zu gestalten. „Wir sind glücklich, dass hier ein Ort des Gebetes erhalten bleibt.“ Den Wunsch eines solchen Übergangs hatten die Klarissen bereits vor einigen Jahren gemeinsam mit den Schwestern von Maria Stella Matutina entwickelt. „Jetzt sind wir glücklich, dass Kontinuität entstanden ist und das Kloster nicht leer stehen wird.“

Klösterliches Leben in Senden verjüngt sich

Das klösterliche Leben in Senden erfährt dadurch auch eine Verjüngung. Während im Konvent der Klarissen mehr als die Hälfte der verbliebenden Schwestern älter als 85 Jahre waren, sind in der einziehenden Gemeinschaft fast alle jünger als 65 Jahre. Sie werden auf einem 1,5 Hektar großen Areal mit Klostergebäuden, Gärten und Friedhof wohnen, das dem Bistum Münster gehört.

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