Die Zeitung berichtet über einen Brief des Hochschulrektors Christoph Ohly

Kölner Theologie-Hochschule weist Vorwürfe aus FAZ-Bericht zurück

  • Die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) weist neue Vorwürfe gegen ihren Rektor Christoph Ohly zurück.
  • Dabei geht es um die bisher ungeklärte Finanzierung der Einrichtung und um die Frage, ob es Unwahrheiten und Verstöße gegen das Kirchenrecht gab.
  • Die KHKT reagiert auf einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Anzeige

Die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) weist neue Vorwürfe gegen ihren Rektor Christoph Ohly zurück. Dabei geht es um die bisher ungeklärte Finanzierung der von Kardinal Rainer Maria Woelki geförderten Einrichtung und um die Frage, ob es hier Unwahrheiten und Verstöße gegen das Kirchenrecht gab.

Kirchenrechtler Ohly widersprach auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur "entschieden" der Darstellung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), er habe in einem Brief eine verbindliche Finanzierung der KHKT zugesagt. Er habe weder mündlich noch schriftlich eine solche Äußerung getätigt, so Ohly.

Die Pläne des Erzbistums

Anfang 2020 hatte das Erzbistum die frühere Ordenshochschule der Steyler Missionare in St. Augustin übernommen und baut diese nun als KHKT in Köln neu auf. Die Anschubfinanzierung erfolgt aus einem Fonds, über den der Erzbischof verfügt, dessen Mittel aber begrenzt sind.

Geplant war, dass eine Trägerstiftung eine "Finanzierung von außen" über Spender sichert und keine Kirchensteuermittel verwendet werden. Offen ist, ob das Konzept aufgeht. Für die kommenden Wochen hat das Erzbistum einen Finanzierungsplan angekündigt, der zunächst in den zuständigen Gremien beraten werden soll.

Der Bericht der FAZ

Die FAZ berichtete, ihr liege ein Schreiben von Ohly vor, dass dieser am 2. März an die für die Akkreditierung von Studiengängen zuständige Einrichtung AKAST in Ingolstadt geschickt habe. Darin habe der Rektor eine verbindliche Finanzierungszusage für die Hochschule gegeben, ohne vorher die vom Kirchenrecht vorgeschriebene Zustimmung von Gremien einzuholen.

Die Hochschul-Pläne von Kardinal Woelki werden von vielen Seiten hinterfragt. Kritiker werfen ihm vor, mit der KHKT ein konservatives Gegengewicht zur Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn aufbauen zu wollen. Während diese bereits staatlich finanziert sei, müsse das Erzbistum bei ausbleibenden Spenden für die KHKT jährlich Millionen aufwenden.

Warum Kardinal Woelki die KHKT stützt

Zudem wendet sich die Uni Bonn dagegen, dass an der KHKT auch angehende Geistliche des Erzbistums studieren. Nach einem völkerrechtlichen Vertrag zwischen dem Vatikan und Nordrhein-Westfalen, dem Konkordat, sei die Bonner Katholisch-Theologische Fakultät alleiniger Standort für die Kölner Priesterausbildung.

Woelki hatte zuletzt den Aufbau einer bistumseigenen Hochschule verteidigt. Wegen der stetig sinkenden Zahl an Christen müsse die Kirche sich darauf vorbereiten, dass die staatlich finanzierten theologischen Fakultäten verloren gehen könnten. Zudem habe seine Zusage, dass für das Projekt keine Kirchensteuermittel verwendet werden sollen, nur für die Anfangsphase gegolten.

Anzeige