Der Vorsitzende des Kreiskomitees der Katholiken in Coesfeld, Gerhard Schmitz aus Nottuln, hat die Handreichung von Bischof Felix Genn mit dem Titel „Kulturwandel im Bistum Münster“ gelobt. Schmitz erklärte am Freitag in einer Stellungnahme, er begrüße ausdrücklich die Neuorientierung bei der Gemeindeleitung.
Bislang habe die „Leitungsgewalt“ in einer Pfarrei ausschließlich bei einem Priester gelegen. Künftig sollten Modelle erprobt und begleitet werden, in dem einem Team von drei bis fünf Laien die Leitung einer Gemeinde in einem Ortsteil übertragen werde. Schmitz erklärte, er verbinde mit diesem Aspekt des Kulturwandels die Hoffnung, dass sich ehrenamtliche tätige Laien nicht länger als Lückenbüßer verstehen müssten, sondern als vom Bischof und vom leitende Pfarrer Beauftragte zu Entscheidungsträgern würden.
„Zusammenbrüche und Amtsaufgaben“ von Priestern
Dies diene dem Wohl der ihnen anvertrauten (Teil-)Gemeinde. Leider herrsche bis heute mancherorts die Meinung vor, dass gleichsam mit der Weihe und Herabrufung des Heiligen Geistes Priestern alle Fähigkeiten in Seelsorge, Verwaltung und Personalführung verliehen worden seien. Damit seien Priestern Lasten auferlegt worden, die „zu Zusammenbrüchen und Amtsaufgaben“ geführt hätten. Dies hätten die Menschen an vielen Orten schmerzlich erfahren.
Ein erster Schritt im Sinne des Kulturwandels sei die Möglichkeit gewesen, Verwaltungsleiter zur Übernahme der vielfältigen Aufgaben im Management einer großen Pfarrei einzustellen. Mit der nun eröffneten Perspektive der „Partizipation“ von ehrenamtlichen Laien in allen Feldern werde „der mutige und notwendige zweite Schritt“ getan. Bischof Genn wirbt mit einem Brief und einer Broschüre an alle Seelsorger und Mitglieder des Diözesanrats für einen Kulturwandel im Bistum Münster.