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„Maria 2.0“ wird sich nicht am „synodalen Weg“ der deutschen Bischöfe beteiligen, obwohl der Initiative entsprechende Angebote gemacht worden seien. In Münster stellte die Initiative die Gründe und weitere Aktionen vor.
„Maria 2.0“ plant vom 21. September bis 8. Oktober mit neuen Aktionen auf die Notwendigkeit von Reformen und der Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Kirche hinzuweisen. Dazu trafen sich mehr als 50 Vertreterinnen von bundesweiten „Maria 2.0“-Gruppen in Münster. Aktivistinnen aus Kassel, Köln, Würzburg. Osnabrück und Paderborn nahmen teil.
„Wir möchten das Feuer am Brennen halten, Ideen sammeln und mit monatlichen Aktionen ins Handeln kommen“, erläuterte „Maria 2.0“-Mitbegründerin Lisa Kötter. Die Bewegung wolle viele Menschen einbeziehen: Mitglieder von Gremien und Gemeinden, junge Leute, Fernstehende, ergänzte Mitbegründerin Andrea Voß-Frick.
Keine Teilnahme am „synodalen Weg“
Vertreter der Kirchenleitung hätten bei „Maria 2.0“ angefragt, beim „synodalen Weg“ als stimmberechtigte Mitglieder des „Frauen-Forums“ mitzumachen. Namen wollten Kötter und Voß-Frick dazu nicht nennen. Die Initiative hat sich jedoch gegen eine solche Beteiligung entschieden. „Wir wollen frei bleiben, uns nicht vereinnahmen lassen und uns keine Struktur geben“, begründete Voß-Frick die Entscheidung der Initiative.
Arbeiten vernetzt: Lisa Kötter (von rechts) und Andrea Voß-Frick, Gründerinnen von „Maria 2.0", Barbara Issel von der Diözesan-KFD Münster und Annegret Laakmann von „Wir sind Kirche".
| Foto: Karin Weglage
Die Deutsche Bischofskonferenz hatte auf ihrer Frühjahrsvollversammlung im März 2019 im emsländischen Lingen einen „synodalen Weg“ für die katholische Kirche in Deutschland beschlossen. Damit sollen der Missbrauchsskandal aufgearbeitet und Reformen diskutiert werden.
Frauen feiern Agape
Die Entscheidung, sich nicht am „synodalen Weg“ zu beteiligen, sei beim Vernetzungstreffen „auf große Zustimmung des Plenums gestoßen“, sagte Barbara Issel, Geschäftsführerin des münsterschen Diözesanverbands der Katholischen
Frauengemeinschaft (KFD).
„Es ist offenbar für viele Kirchenmänner beunruhigend, dass wir so viele unterschiedliche Menschen einbinden“, ergänzte Kötter. Sie nimmt in Kirchenkreisen „eine unglaubliche Nervosität wahr, dass wir zwar nicht Eucharistie, aber doch Agape feiern“. Die Wahrnehmung von „Maria 2.0“ und den damit verbundenen Forderungen seien auch bei Papst Franziskus angekommen, sagten die Frauen.
Die nächsten Aktionen von „Maria 2.0“ sind vom 21. September bis 8. Oktober parallel zur Amazonas-Synode in Rom und der deutschen Bischofskonferenz in Fulda geplant.
Was „Maria 2.0“ im Herbst 2019 vorhat
21. September: KFD-Wallfahrt „Herrlich. Weiblich. Pilgern“ nach Tecklenburg
22. September, 12.05 Uhr: Menschenkette um den Kölner Dom.
23. September: Demonstration zu Beginn der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda
26. September: „Kochlöffel- und Topfdeckel-Demo“ in Fulda zum Ende der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz
5. Oktober, 19 Uhr: Mahnwache vor der Lambertikirche in Münster
2., 3., 4., 7., und 8. Oktober, Heilig Kreuz Münster: „Feuer, Brot und Wein“ mit Gespräch, Gebet und Singen auf dem Kirchvorplatz