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Nur wenige Stunden vor der Ankunft des Papstes im Südsudan sorgt ein Massaker mit mindestens 20 Toten für einen Schock. Behördenangaben zufolge ereignete sich der Überfall am Donnerstagmorgen im Bezirk Kajo-Keji, 100 Kilometer südlich der Hauptstadt Juba. Motiv dürfte ein Streit um Vieh gewesen sein.
„Die Viehhirten gingen von Haus zu Haus und ermordeten unschuldige, unbewaffnete Zivilisten“, teilte der Informationsminister des Bundesstaats Central Equatoria, Andruga Mabe Saverio, am Donnerstagabend mit. Er verurteilte den „Racheangriff“, bei dem sowohl Menschen als auch Vieh gestorben seien.
„Barbarisches Töten“ im Südsudan
Offenbar hatte eine „unbekannte bewaffnete Gruppe“ zuvor das Camp der Hirten angegriffen. Mabe verurteilte das „barbarische und systematische Töten“ von Zivilisten. Auch der Erzbischof der Episkopalkirche von Central Equatoria, Paul Yugusuk, bestätigte den Angriff gegenüber dem Sender „EyeRadio“. Ihm zufolge sind mehr als 3.000 Bewohner nach dem Blutbad aus der Region geflohen.
Nach einem dreitägigen Besuch in der Demokratischen Republik Kongo fliegt der Papst am Freitag in den Südsudan. In der jüngsten Nation der Welt kommt es trotz eines Friedensabkommens im Jahr 2018 immer wieder zu Kämpfen. Die Hoffnung ist groß, dass Franziskus die Südsudanesen vereint. Er wird begleitet vom Oberhaupt der Anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, und dem Moderator der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland, Iain Greenshields.