Ökumenischer Gottesdienst in Rüdesheim

Menschen mit Behinderung im Fokus: Kirchen starten „Woche für das Leben“

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Bei der „Woche für das Leben“ von katholischer und evangelischer Kirche in Deutschland stehen Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt. Dabei geht es vor allem um die junge Generation.

Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben am Samstag im hessischen Rüdesheim ihre diesjährige „Woche für das Leben“ gestartet. Bei der vorerst letzten Aktion dieser Art stehen Menschen mit Behinderung im Fokus. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, eröffneten die Woche mit einem ökumenischen Gottesdienst.

„Wir sind einmalig und gemeinsam unterwegs“, sagte die Hamburger Bischöfin Fehrs bei der Feier in der Marienkirche des Sankt Vincenzstifts im Ortsteil Aulhausen. In der Einrichtung der Jugendhilfe werden Menschen mit und ohne Behinderungen aus- und weitergebildet. Es gehe darum, das Leben gemeinsam zu leben, so Fehrs. Das könne manchmal anstrengend sein, aber auch Spaß machen.

Jugendliche und junge Erwachsene im Fokus

Bätzing sagte in seiner Predigt, alle Menschen seien wichtig. „Niemand darf fehlen.“ Die Gesellschaft sei deshalb stark, weil nicht alle Menschen gleich seien. „Wir sind bunt, wir sind verschieden. Wir haben Stärken und Schwächen – jeder von uns“, führte der Limburger Bischof aus und verwies auf das Motto der Aktionswoche: „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut.“

Die Veranstalter wollen mit der Initiative vor allem Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen in den Blick nehmen. Denn dieser Lebensabschnitt könne „noch mit viel größeren Hürden verbunden sein – weil der junge Mensch mit Behinderung möglicherweise keinen Ausbildungsplatz findet, eine barrierefreie Wohnung benötigt oder ihm die Selbstbestimmung abgesprochen wird“, so Bätzing und Fehrs.

Die inzwischen 30. „Woche für das Leben“ endet am 20. April und findet in dieser Form vorerst zum letzten Mal statt. Denn im vergangenen Jahr verkündete die EKD ihren Ausstieg. Beide Kirchen prüfen nach eigenen Angaben eine neue Struktur für eine gemeinsame Aktion zu Fragen der Bioethik.

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