Evangelische Kirche hatte 2023 einseitig den Ausstieg erklärt

Letzte „Woche für das Leben“ im alten Format – Pläne für Nachfolge

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Die „Woche für das Leben“ findet im April letztmals im bisherigen ökumenischen Format statt. Doch es soll eine neue Form der Zusammenarbeit der großen christlichen Kirchen geben.

Die beiden großen Kirchen stellen in ihrer „Woche für das Leben“ im April Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung in den Mittelpunkt. Gerade für junge behinderte Menschen sei das Erwachsenwerden mit vielen Hürden verbunden, erklären die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing.

Die ökumenische „Woche für das Leben“ vom 13. bis 20. April steht unter dem Motto „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut.“  Die bundesweite Auftaktveranstaltung ist im St.-Vincenzstift Aulhausen in Rüdesheim geplant. Die Initiative findet nach dem Ausstieg der EKD ein letztes Mal im bisherigen Format statt.

Bischöfe: Mit aller Kraft für weniger Barrieren

Zum diesjährigen Motto erklären die Hamburger Bischöfin Fehrs und der Limburger Bischof Bätzing: „Wenn die Bedürfnisse, Sorgen und Wünsche junger Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft nicht gesehen und berücksichtigt werden, ist es auch an uns, diese sichtbar zu machen und mit all unserer Kraft für weniger Barrieren zu sorgen. Ganz im Sinne einer inklusiven christlichen Kirche.“

Die EKD hatte sich im Juni 2023 einseitig aus der ökumenischen Lebensschutz-Initiative zurückgezogen, die Anfang der 1990er Jahre von katholischen Laien ins Leben gerufen worden war. Man wolle sich künftig in anderen Formaten für Themen des Lebensschutzes einsetzen, hieß es. Die Entscheidung ist innerhalb der evangelischen Kirche umstritten.

30 Jahre ökumenischer Einsatz für das Leben

EKD und Bischofskonferenz erklären heute, 30 Jahre lang hätten sich die beiden großen christlichen Kirchen mit der „Woche für das Leben“ gemeinsam für die Anerkennung der Schutzwürdigkeit des menschlichen Lebens in all seinen Phasen eingesetzt. Um das bisherige Konzept in die Zukunft zu überführen, hätten beide Kirchen eine Evaluation in Auftrag gegeben: „Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland arbeiten bereits gemeinsam an einer neuen Struktur, um sich mit einem zeitgemäßen Format auch zukünftig und weiterhin gemeinsam den Fragen der Bioethik zu widmen und für den Schutz menschlichen Lebens einzutreten.“

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