Wallfahrtsrektor Kauling von einem Erzbischof chauffiert

Motorradwallfahrt in Kevelaer mit 1.300 Bikern

In Kevelaer am Niederrhein brummte und knatterte es rund um die Wallfahrtskapelle. Rund 1300 Biker waren bei der traditionellen Motorradwallfahrt dabei.

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Die Schlange schien überhaupt kein Ende zu nehmen: Rund 20 Minuten lang reihte sich in Kevelaer Motorrad an Motorrad bei der Einfahrt auf den Kapellenplatz. Die Motoren röhrten und bildeten gemeinsam mit den Glocken, die vom Turm der Marienbasilika läuteten, einen ganz besonderen Klangteppich.

Winkend und hupend kamen die Fahrerinnen und Fahrer auf ihren 1.300 Maschinen nach einer knapp einstündigen Fahrt, teils durch die Niederlande, am Gnadenbild an. Jedes Jahr ist dieser Moment der Höhepunkt der Motorradfahrerwallfahrt.

 

„Jetzt weiß ich, was das für ein Lebensgefühl ist“

 

An der Spitze: Kaplan Christoph Schwerhoff, den einen Arm um seinen Fahrer geschlungen, in der anderen Hand das Vortragekreuz haltend. Direkt dahinter folgte Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, ebenfalls als Sozius. Auch sein Fahrer ist in Kevelaer kein Unbekannter, Kauling wurde von Erzbischof Laurent Lompo aus dem Niger chauffiert. Lompo ist begeisterter Motorradfahrer und genoss die Atmosphäre auf dem Kapellenplatz sichtlich. Doch auch der neue Wallfahrtsrektor, für den die aktive Teilnahme an dieser ganz besonderen Wallfahrt eine Premiere war, strahlte.

„Jetzt weiß ich, was das für ein Lebensgefühl ist auf dem Motorrad“, sagte er zu Beginn der kurzen Abschlussandacht, „ich fühle mich als ein Teil von Euch.“ Außerdem betonte er unter dem Applaus der Biker: „Ihr gehört definitiv zu Kevelaer.“

 

Mit Hupen ein Gruß an die Gottesmutter

 

Das Gemeinschaftsgefühl habe ihn beeindruckt, erklärte er. Und es sei schön gewesen, wie in Deutschland und in den Niederlanden die Menschen an der Straße gestanden und gewunken hätten. „Ihr seid der Motor dafür“, erklärte er, um die Fahrer dann aufzufordern, mit ihren Hupen die Gottesmutter zu grüßen.

So laut der folgende Gruß war, so andächtig wurde es gleich im Anschluss. „Jedes einzelne Hupen steht für einen Menschen. Es steht für die, die hier sind und die da waren“, sprach Kauling im Gebet die Gottesmutter an. Er erinnerte an die Fahrer, die im vergangenen Jahr ihr Leben verloren haben; für sie wurde vor dem Gnadenbild eine Kerze entzündet. In Stille gedachten die versammelten Fahrer ihrer verstorbenen Freunde. Nach der Andacht fuhren viele Biker wieder zurück zum Zeltplatz, wo sie noch ausgiebig feierten.