59-Jähriger erklärt Amtsverzicht

Nach Sexparty: Papst nimmt Rücktritt von polnischem Bischof an

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Nach einer angeblichen Sexparty von Priestern seiner Diözese ist in Polen ein Bischof zurückgetreten. Papst Franziskus nahm den Amtsverzicht des Bischofs von Sosnowiec (Sosnowitz) in Südpolen, Grzegorz Kaszak (59), an.

Das teilten das vatikanische Presseamt und die Papstbotschaft in Warschau (Dienstag) mit. Einen Grund für den Rücktritt gab weder der Vatikan noch die katholische Kirche in Polen an.

Als Übergangsverwalter der Diözese Sosnowiec ernannte Franziskus den Erzbischof von Katowice (Kattowitz), Adrian Galbas (55). Galbas nimmt aktuell an der Bischofssynode im Vatikan teil. Kaszak bat am Dienstag in einem Schreiben an die Gläubigen und Geistlichen seiner Diözese „um Vergebung meiner menschlichen Begrenztheit“. Sollte er jemanden beleidigt oder etwas vernachlässigt haben, tue ihm das sehr leid, so der zurückgetretene Bischof. Der frühere Sekretär im Päpstlichen Familienrat leitete das Bistum seit 2009.

Staatsanwaltschaft ermittelt nach Sexparty

Im September hatte eine angebliche Sexparty homosexueller Geistlicher in einer Priesterwohnung in Dabrowa Gornicza die Kirche in Polen erschüttert. Dabei soll ein Callboy nach der Einnahme von Potenzmitteln ohnmächtig geworden sein. Durch die Verständigung des medizinischen Notdienstes flog die Party laut Medienberichten auf. Weil der Priester den Sanitätern den Zutritt zu seiner Wohnung verwehrt habe, hätten diese die Polizei gerufen, wurde berichtet.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmaßlich unterlassener Hilfeleistung für einen bewusstlosen Mann. Bischof Kaszak hatte eine Untersuchung des Falls angeordnet und den Priester, dem die Wohnung gehört, suspendiert.

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