2011 betrug der Wert noch 88 Prozent

Mehrere Millionen weniger: Nur noch 71 Prozent der Polen katholisch

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Katholischer Erdrutsch in Polen: Noch vor zwölf Jahren waren 88 Prozent der polnischen Bevölkerung nach eigenen Angaben katholisch. Das hat sich drastisch geändert.

Bei der jüngsten Volkszählung haben sich rund ein Fünftel der Befragten weniger zur römisch-katholischen Kirche bekannt als beim Zensus von 2011. Nur noch 27,1 Millionen Polinnen und Polen gaben an, dass sie katholisch seien, wie das nationale Statistikamt mitteilte; 2011 waren es noch 33,8 Millionen. Ihr Anteil an der Bevölkerung sank demnach von 87,7 auf 71,3 Prozent.

Das Ergebnis sorgt in Polen auch deshalb für Aufsehen, weil die katholische Kirche im Land seit Jahren keine Angaben zur Zahl der Austritte macht. Zuletzt gab es mehrere öffentliche Kampagnen dafür, der Kirche den Rücken zu kehren.

Bedeutung der Religion nimmt ab

Aus dem nun veröffentlichten Teilresultat der 2021 durchgeführten Volkszählung geht auch hervor, dass nur 30,2 Millionen der 38 Millionen Bürgerinnen und Bürger die Frage nach der Religionszugehörigkeit überhaupt beantwortet haben. 27,6 Millionen bekannten sich den Angaben zufolge zu einer Glaubensgemeinschaft. Das sind 72,6 Prozent der Bevölkerung und 91,4 Prozent von jenen, die antworteten.

Die zweitgrößte Konfession nach der katholischen ist die orthodoxe Kirche, die knapp 152.000 Befragte angaben (2011: 157.000). Es folgen die Zeugen Jehovas (109.000) und die evangelisch-augsburgische Kirche (65.000).

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