58-Jährige aus Ahaus-Wessum leitet Diözesanverband Münster

Neue Kolping-Chefin Büning: Verbände stärken Kirche und Gesellschaft

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Seit einigen Wochen leitet Doris Büning den Kolping-Diözesanverband Münster. Eingebunden in der 500 Mitglieder starken Kolpingsfamilie Wessum im Kreis Borken sieht sie den Verband als große generationenübergreifende Gemeinschaft.

Immer mehr Termine schreibt Doris Büning in ihren Kalender 2024. Die ersten Kolpingsfamilien und Kolping-Bezirke haben sich gemeldet, um sie einzuladen. Die Fahrten führen die neue Vorsitzende des Kolping-Diözesanverbands Münster quer durch das Münsterland, das Oldenburger Land, den Niederrhein und das nördliche Ruhrgebiet.

Seit sechs Wochen leitet die 58-Jährige den großen katholischen Sozialverband. Rund 34.000 Mitglieder sind in den 240 Kolpingsfamilien der Diözese Münster organisiert. „Als Kolpingmitglied weiß ich mich eingebunden in eine große generationenübergreifende Gemeinschaft. Kolping zeigt christliches Handeln, und das zeichnet uns als großen Verband bis runter zur einzelnen Kolpingsfamilie aus“, sagt Doris Büning.

Seit Jahrzehnten in der Vorstandsarbeit unterwegs

Die in Ahaus-Wessum (Kreis Borken) lebende Kolping-Frau, die beruflich bei der Gemeinde Schöppingen im Bereich Stadtmarketing, Kultur und Tourismus unterwegs ist, ist eng mit der 500 Mitglieder starken Kolpingsfamilie Wessum verbunden. Seit gut 30 Jahren ist sie dort Mitglied.

Während der gesamten Zeit war sie im Vorstand tätig: als Beisitzerin, als erste beziehungsweise zweite Vorsitzende und die letzten drei Jahre als Kassiererin. Im Frühjahr dieses Jahres hat sie Vorstandsarbeit dort beendet, um mehr Zeit für die überörtliche Verbandsarbeit zu haben.

Büning: „Ich bin überzeugter Kolpinger“

Erste Erfahrungen mit dem Diözesanverband hatte sie mit Besuchen von Veranstaltungen, Workshops oder Seminaren in der Kolping-Bildungsstätte in Coesfeld gesammelt. Acht Jahre war sie im Diözesan-Fachausschuss „Internationalität und Eine Welt“ tätig. „Der Bereich Partnerschaft hat mich sehr interessiert, aber auch Fairer Handel und Nachhaltigkeit waren spannende Themen für mich“, sagt Doris Büning.

Als Mitglied im Beirat der Mitgliederversammlung hatte sie einen Eindruck gewinnen können über die Aufgaben, Strukturen, Finanzen und von dem „ganzen Geflecht“ Diözesanverband Kolping Münster. „Ich wusste, was auf mich zukam, als ich kandidierte. Ich bin überzeugter Kolpinger“, sagt sie.

Räume für Begegnungen schaffen

Mit ihrem Engagement überzeugte Doris Büning die Diözesanversammlung. In ihrer Bewerbungsrede erklärte sie, wie sie den katholischen Sozialverband führen wolle: „Menschen miteinander in Verbindung bringen und Räume schaffen, in denen Begegnung möglich wird, ist mir ein großes Anliegen. Ich wünsche mir ein buntes und diverses Netzwerk, das politische, soziale und gesellschaftliche Verantwortung trägt.“

Sie weiß sich dabei von vielen engagierten Frauen und Männern unterstützt: „Ehrenamt und soziales Engagement sind eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft. Wir müssen als Verantwortliche überzeugend vermitteln. Wir müssen selbst von der Sache begeistert sein, denn nur so können wir es auch schaffen, Menschen für ein ehrenamtliches Engagement bei Kolping zu begeistern und gemeinsam eine Welt schaffen, in der alle gern leben wollen.“

Kolping habe viel Potenzial, die Gesellschaft zum Positiven zu wenden: „Unser Verband hat gute Voraussetzungen, das Miteinander der Gesellschaft zu begleiten“, sagt Doris Büning.

Vertrauen in der Kirchenkrise zurückgewinnen

Innerkirchlich setzt die Wessumerin, die auch dem Pfarreirat der Pfarrei St. Andreas und Martinus angehört, auf den eingeschlagenen Reformkurs des Synodalen Wegs: „Die Kirche muss sich den Menschen zuwenden. Viele Menschen sind von der Kirche enttäuscht. Es gilt, das Vertrauen zurückzugewinnen und über synodale Strukturen und offene Gesprächskulturen den Reformprozess weiterzuführen.“

Verbände und kirchliche Gruppen hätten durchaus eine Chance, wieder mehr Mitmachende zu gewinnen, sagt Doris Büning: „Es besteht ein Bedürfnis, in einer Gemeinschaft mitzumachen und sich zu engagieren. Ich bin optimistisch, was die Zukunft der Verbände angeht. Aber die Verbände müssen immer wieder kreativ sein und am Puls der Zeit sein. Daran möchte ich mitarbeiten.“

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