Kolpingtag lockt Kolpingfamilien und Touristen

Kolping feiert mitten im samstäglichen Stadtrummel von Münster

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Das Kolpingwerk im Bistum Münster hatte eingeladen und ein buntes Programm zusammengestellt. Auch eine Bundesministerin kam – und kochte Erbsensuppe.

„Wir wollten heraus aus der Blase, in der wir uns seit Corona gefühlt haben“. Uwe Slüter, Geschäftsführer des Diözesan-Kolpingwerkes Münster, strahlte angesichts des Hochbetriebs beim Kolpingtag auf dem Kirchplatz an der Überwasserkirche in Münster über das ganze Gesicht. Dazu hatte er auch allen Grund: Viele Kolpingfamilien waren der Einladung unter dem Motto „WIRKT Wir.Hier.Jetzt“ gefolgt. Auch zahlreiche Münster-Touristen ließen sich vom bunten Treiben locken und waren plötzlich mittendrin zwischen Musik, Talk, Information und kreativen Projekten.

So wie Bernd Windeck, Jonas und Luka Marie Koller. Sie hatten sich drei der mit aussagekräftigen Statements bedruckten Liegestühle gesichert und genossen bei einem kühlen Getränk den Blick auf die Menschen, die sich zwischen den Pagodenzelten bewegten. „Wir kommen aus Gescher und freuen uns, die lebendige Atmosphäre hier zu erleben und Leute wiederzusehen, die man lange nicht getroffen hat“. Auch Friedrich aus Ostbevern hatte einen ganz speziellen Grund, mit Mama, Papa und Geschwistern nach Münster zu kommen: „Ich wollte unbedingt die tolle Kinderrockband ‚Randale‘ hören – die machen so coole Musik“, war er nach deren Auftritt begeistert.

Besuch von der Bundesministerin

Ein Kölner Ehepaar, das sich einen Ausflugs-Tag gönnte und zufällig an der Überwasserkirche vorbeikam, war mit einem Plätzchen am Bierwagen zufrieden und probierte ein typisches Münster-Bräu. Deftig ging es an Bühne Ost zu: Die Münsteraner Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie der Bundestagsabgeordnete Stefan Nacke kochten gemeinsam mit Ralf Steindorf und berichteten beim Schnippeln, Rühren und Abschmecken viel Persönliches. Ehrensache, dass die beiden Politiker dann auch hautnah aus den großen Kochtöpfen Erbsensuppe an die Zuhörerinnen und Zuhörer ausgaben.

Und die bekam ein dickes Lob von Maria Peters und Christel Brincks. Die beiden Frauen waren aus Wesel angereist und fühlten sich gleich wohl. „Wir sind seit 1977 Kolping-Mitglieder“, berichteten sie stolz – denn da habe der Verband erstmals Frauen aufgenommen. Nach vielen Jahren des aktiven Engagements in der Kolpingfamilie ¬– Maria Peters‘ verstorbener Ehemann war jahrzehntelang Vorsitzender und sie dabei seine rechte Hand – genossen die beiden Weselerinnen nun die verschiedenen Angebote. Genauso wie Barbara Menke aus Lüdinghausen, die am Tisch rasch mit den Zweien ins Gespräch kam.

Kolping mitten im Stadtrummel

Doch auch über den Kirchplatz hinaus konnten die Besucherinnen und Besucher jeder Generation ein Stück Münster erleben: Der Prinzipal-Express bot kleine Stadtrundfahrten an, viele Gäste besuchten auch den Markt auf dem Domplatz und natürlich den Paulusdom. Neben viel Wissenswertem an Ständen – etwa am Klimamobil der Kolpingjugend Deutschland, zu Gemeinschafts-Reisen, zu Bildung, Beruf oder Ehrenamt – gab es vor allem für die jüngsten Gäste viel zu erleben: So konnte man sich von einer Riesen-Seifenblase umhüllen lassen, sich in der Lederwerkstatt einen eigenen Schlüsselanhänger herstellen oder nach Edelsteinen schürfen.

„Wir trauen uns in den Samstags-Rummel“, war die Entscheidung beim Vorstand des Diözesanverbands für diesen Kolpingtag vor gut einem Jahr gefallen, berichtet Geschäftsführer Uwe Slüter. „Wir wollten zeigen, dass und wie wir Kirche und Gesellschaft mitgestalten“. Ziel sei es auch gewesen, Neues auszuprobieren und „überholte Konzepte hinter sich zu lassen“, zog er sehr zufrieden Bilanz dieses Kolpingtages, der mit einem Gottesdienst mit feierlichem Banner-Einzug seinen Abschluss in der Überwasserkirche fand.

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