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Rund 140 Delegierte des Kolping-Diözesanverbands Münster haben sich eine neue Spitze gegeben. Erstmals leiten zwei Frauen den Verband. Zudem richteten sie deutliche Forderungen an Bischof Genn.
Der Kolpingwerk-Diözesanverband Münster wird erstmals von einer Frau geführt. Die rund 140 Delegierten der Diözesanversammlung wählten Doris Büning aus Ahaus-Wessum zur neuen Diözesanvorsitzenden. Der Verband spricht in einer Pressemitteilung von einer “historischen” Entscheidung im der 164-jährige Kolping-Geschichte im Bistum Münster. Auch die zweite Position an der Spitze des Verbands wird künftig von einer Frau besetzt: Als Stellvertretende Vorsitzende wurde Iris Fahnenbrauck aus Ahaus-Wüllen gewählt.
Heribert Knollmann aus Rheine komplettiert als bereits amtierender Stellvertreter das Führungstrio des Diözesanverbandes. Der bisherige Vorsitzende Harold Ries aus Xanten und Stellvertreterin Anne Ratert scheiden nach drei Legislaturperioden aus. Ihnen zollten die Delegierten ihren Dank.
Forderunge an Bischof und Politik
Überdies spricht sich die Diözesanversammlung für verstärkte Bestrebungen von Bischof Felix Genn in Rom zur Gleichberechtigung von Frauen in allen Diensten und Ämtern aus. Damit ist laut Pressemitteilung auch die “schnellstmögliche” Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe “und im Weiteren zu allen Weiheämtern” gemeint. Zudem fordert das Kolpingwerk Genn dazu auf, weiblichen und männlichen Laien zu ermöglichen, dass sie taufen oder “bei Eheschließungen bedingt assistieren” dürfen, wie es in den Bistümern Essen und Osnabrück bereits Praxis sei.
An die Politik richteten die Delegierten die Forderung nach mehr politischem Einsatz gegen das “Erstarken der AfD und der Strömung zum Rechtsextremismus mit einer sich radikalisierenden Mitte”. Dazu gehöre auch eine gerechtere Arbeitswelt. Sie stärke die Demokratie und entziehe “Demagogen und autoritären Charakteren” die Grundlage.