Kirchenbehörde in Vechta weist Meldung der Oldenburger „Nordwest Zeitung“ zurück

Offizialat: Weihbischof Theising hat Pius-Hospital nicht gedroht

  • In der Diskussion um das Zusammengehen des Oldenburger Pius-Hospitals mit dem Evangelischen Krankenhaus der Stadt hat eine Zeitungsmeldung am Mittwoch für Irritation gesorgt.
  • Demnach habe Weihbischof Theising der Pius-Spitze mit Konsequenzen gedroht, sollte sie weitere Schritte zu der von ihr angestrebten Fusion weitergehen.
  • Das Offizialat hat dieser Darstellung heute in einer Pressekonferenz zurückgewiesen. Die Meldung sei scheinbar aus einem „Fehlverständnis“ eines Schreibens entstanden.

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Hat Weihbischof Wilfried Theising der Spitze des Oldenburger Pius-Stifts „Konsequenzen angedroht“, falls sie weitere Schritte zur angestrebten Fusion mit dem Evangelischen Krankenhaus Genau unternimmt? Das hatte die Oldenburger Nordwest-Zeitung in ihrer Titelgeschichte am Mittwoch, 20. Juli, gemeldet. Dem haben die Offizialats-Delegierten bei den Verhandlungen über das Zusammengehen der beiden Häuser, der Münsteraner Rechtsanwalt Gerd Möller und Offizialats-Finanzdirektor Michael gr. Hackmann, heute in einer Pressekonferenz deutlich widersprochen.

Die Meldung sei vermutlich aus dem „Fehlverständnis“ eines internen Schreibens von Möller und gr. Hackmann vom 12. Juli entstanden, vermuten beide. Darin sei lediglich die vorläufige Einschätzung eines Rechtsgutachtens wiedergegeben worden. „In dem Schreiben hat der Weihbischof nichts gesagt und auch nicht gedroht“, erklärte Gerd Möller. „Wir beide haben in diesem Schreiben eine Menge gesagt, aber nicht gedroht.“ Dieser Eindruck sei falsch. Die zentrale Botschaft sei vielmehr: „Wir möchten weder drohen noch möchten wir empfehlen zu drohen, noch möchten wir empfehlen, Verhandlungen abzubrechen. Sondern: zielgerichtet weiterzuarbeiten.“

Verhandlungen sollen nicht gestoppt werden

„Wir rufen alle Beteiligten auf, dass wir uns an einen Tisch setzen und die Dinge inhaltlich und konstruktiv voranbringen“, ergänzten gr. Hackmann und Möller. Die Verhandlungen mit dem Evangelischen Krankenhaus sollten auf keinen Fall gestoppt werden.

Das Offizialat in Vechta unterstütze weiterhin das Anliegen der Hospitäler, sich eng zusammenzuschließen. „Uns ist eine starke christliche Gesundheitsversorgung in Oldenburg auf einem soliden Fundament wichtig“, erklärt Finanzdirektor gr. Hackmann. Für ihn stehe außer Frage, „dass die beiden Krankenhäuser komplementär zueinander stehen und strategisch zusammengehören“. Deshalb müsse es bei für die Zeit nach der Sommerpause geplanten Treffen darum gehen, alle Fragen, die sich damit verbinden, konstruktiv anzugehen.

Offizialat will Kirchengemeinden stärker einbeziehen

Dazu gehört für das Offizialat insbesondere die Verständigung auf ein Verfahren, dass zunächst die Grundlagen eines möglichen Zusammengehens analysiert. Dazu zählen den Angaben zufolge insbesondere die stiftungsrechtlichen Voraussetzungen und Grenzen, aber auch medizinische, wirtschaftliche und finanzielle Aspekte. Eine Entscheidung für die eine oder die andere Form des Zusammengehens solle erst nach einem Vergleich der Modelle erfolgen. Dabei sollten die Chancen und Risiken dieser gegeneinander abgewägt werden.

Für das weitere Vorgehen komme es zudem darauf an, die Haltung der Kirchengemeinden in Oldenburg stärker als bisher zu berücksichtigen. Das Offizialat strebe deshalb an, sie stärker als bisher in die Strukturen der Krankenhäuser einzubinden. Das könne zum Beispiel dadurch geschehen, dass der derzeit freie Sitz im Verwaltungsrat mit einem von den Kirchengemeinden vorgeschlagenen Kandidaten besetzt werde.

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