Schwestern Unserer Lieben Frau setzen trotz Nachwuchssorgen Zeichen

Ordensfrauen aus dem Bistum gründen Konvent in Brandenburg

Die Schwestern Unserer Lieben Frau gründen eine Konvent mit drei Schwestern in Ostdeutschland. Laut Schwester Josefa Maria Bergmann, der Oberin der deutschen Provinz, arbeiten sie künftig in einer Jugendbildungsstätte des Erzbistums Berlin.

Anzeige

Die Schwestern Unserer Lieben Frau gründen eine neue Niederlassung mit drei Schwestern in Ostdeutschland. Wie Schwester Josefa Maria Bergmann aus Coesfeld, die Oberin der deutschen Provinz, „Kirche-und-Leben.de“ mitteilte, arbeiten sie künftig im Christian-Schreiber-Haus in Grünheide (Kreis Oder-Spree), der Jugendbildungsstätte des Erzbistums Berlin. Die Schwestern werden am 11. Juni ihren Dienst offiziell beginnen.

Das Jugendseelsorgeamt des Erzbistums Berlin hatte für das Haus in Grünheide nach Ordensleuten gesucht, nachdem die Dillinger Franziskanerinnen im Herbst 2016 ihre Niederlassung dort aufgelöst hatten. Wie der Jugendseelsorger des Erzbistums, Pfarrer Ulrich Kotzur, „kirche-und-leben.de“ sagte, habe er über die Deutsche Ordensoberen-Konferenz in ganz Deutschland nach Ordensleuten für Grünheide gesucht.

 

Drei Schwestern gehen nach Grünheide

 

das Christian-Schreiber-Haus, Jugendbildungsstätte des Erzbistums BerlinKünftige Wirkungsstätte der drei Schwestern aus dem Bistum Münster: das Christian-Schreiber-Haus, Jugendbildungsstätte des Erzbistums Berlin in in Grünheide. | Foto: pd

Allerdings habe er nur von den Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld eine positive Antwort bekommen. „Für uns im Erzbistum Berlin ist es ein großartiges Geschenk, dass Orden in der heutigen Zeit noch Konvente gründen, und dass sie das mit uns und für uns tun“, sagte Kotzur. Das Christian-Schreiber-Haus in Grünheide mit 90 Betten sei ein wichtiger Ort der Jugendseelsorge, etwa für Jugendfreizeiten und Orientierungstage.

Nach Angaben der Provinzoberin Schwester Josefa werden künftig die Schwestern Ethel Maria Kollenberg aus Vechta (45), Schwester Rafaelis Könemann (57) aus Ahlen und Schwester Elisabeth Maria Weinrich aus Geldern (58) in Grünheide leben. Schwester Ethel Maria, bisher Lehrerin, wird als Bildungsreferentin, Schwester Rafaelis, bisher Drogenberaterin, an der Rezeption und Schwester Elisabeth Maria, bisher Buchhalterin, in der Verwaltung arbeiten.

 

WG mit jungen Menschen

 

Die Gemeinschaft der Schwestern Unserer Lieben Frau von Coesfeld wurde 1850 gegründet. Die Schwestern setzten sich vor allem die Schulbildung von Mädchen als Ziel. Weltweit sind etwa 2000 Schwestern in 19 Ländern tätig. Das Durchschnittsalter in der deutschen Provinz liegt bei 80 Jahren, in den afrikanischen Niederlassungen bei 35 Jahren. | fjs

Die Schwestern wollen nach den Worten der Provinzoberin in diesem Haus noch einen besonderen Akzent setzen. Sie planen eine Art geistliche Wohngemeinschaft mit zwei oder drei ausgesuchten jungen Menschen, die mit ihnen den Alltag teilen wollen. Gedacht sei etwa an junge Erwachsene, die in der Bildungsstätte ein Freiwilliges Soziales Jahr leisten. Solche Projekte gebe es nach einer Anregung von Papst Franziskus inzwischen in vielen deutschen Bistümern.

Die Ordensprovinz sei wie andere Orden von Nachwuchssorgen geplagt, sagte Schwester Josefa Maria weiter. Die Gemeinschaft wolle aber bewusst „ein Zeichen setzen“. Es gehe dabei nicht unbedingt um Wachstum, man wolle vielmehr mit jüngeren Schwestern „einen Aufbruch suchen und Perspektiven aufzeigen.“