Franziskus mahnt bessere Kommunikation in der Kirche an

Papst dankt Journalisten für Berichte über Kirchen-Skandale

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Die journalistische Arbeit tut der Kirche gut - davon ist der Papst überzeugt. Es brauche aber kein Geschwätz oder Ideologie: Papst Franziskus gab den versammelten Journalisten einige Empfehlungen mit auf den Weg.

Papst Franziskus hat sich zur Medienberichterstattung über Skandale in der katholischen Kirche geäußert. Es gebe Skandale, räumte er am Montag bei einer Audienz für rund 150 am Vatikan akkreditierte Journalistinnen und Journalisten ein. Er dankte den Anwesenden für den Respekt und das besondere Taktgefühl, mit dem sie über diese berichteten.

Die Arbeit eines Journalisten beruhe auf der Verantwortung für die Wahrheit und nicht auf Geschwätz und Ideologie, sagte der Papst. Spannungen dürften nicht beschönigt werden, jedoch sollten Medienschaffende kein nutzloses Geschrei machen und sich bemühen, das Wesentliche zu erfassen. Franziskus rief die Journalisten auf, die Information mit dem Nachdenken zu verbinden und sich nicht von Oberflächlichkeiten und Vorurteilen leiten zu lassen.

Papst: Tun wichtiger als das Reden

Der Kirche tue die journalistische Arbeit gut, betonte der Papst. Sie selbst müsse noch eine ganze Strecke zurücklegen auf dem Weg zu einer besseren Kommunikation. Dies betreffe vor allem das Tun, das noch wichtiger sei als das Reden. Die Audienz für die am Vatikan akkreditierten Journalisten war die erste dieser Art seit jener, die Franziskus in den ersten Tagen seines Pontifikats im März 2013 abgehalten hatte.

Anfang des Jahres hatte Papst Franziskus deutsche Journalisten im Vatikan empfangen. Für sie hatte er allerdings nicht allzu viele positive Worte übrig: Von einer Medienschelte war die Rede. „Wie viele Konflikte werden heute – statt im Dialog beigelegt zu werden – durch Falschmeldungen oder aufhetzende Stellungnahmen in den Medien befeuert", sagte er vor Mitgliedern der Gesellschaft katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP).

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