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Die Leitung von katholischem Altenheim und katholischer Sozialstation in Emstek (Kreis Cloppenburg) wird neu organisiert. Ein wesentlicher Punkt: Pfarrer Ludger Jonas gibt eine wichtige Position auf, den Vorsitz im bisherigen Kuratorium der Stiftung „St. Antonius-Stift“. Sie ist Träger dieser beiden Einrichtungen.
Sein Motiv beschreibt Pfarrer Jonas so: „Für diese Aufgaben gibt es doch tolle und verantwortungsbewusste Fachleute.“ Die Kirche der Zukunft müsse sich in diese Richtung verändern und die Rolle des Pfarrers dort neu denken.
170 Beschäftigte bei Caritas-Einrichtungen in Emstek
Das Seniorenzentrum „Haus St. Margaretha“ und die Sozialstation Emstek-Cappeln sind eine feste Größe der Caritasarbeit in Emstek. Rund 170 Menschen beschäftigt die Kirche dort. Von der Sozialstation werden 250 Patienten gepflegt, im Seniorenzentrum leben 84 Bewohner.
Als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung war Pfarrer Jonas unmittelbar in die alltägliche Arbeit eingebunden. Bankgeschäfte, Arbeitsverträge – immer war seine Unterschrift gefragt. Denn Vorsitzender des fünfköpfigen Kuratoriums musste der jeweilige Pfarrer von Emstek sein.
Aufsicht jetzt neu geregelt
Das ist nun vorbei. Die Verantwortlichen in Emstek haben eine neue Satzung formuliert, die nach der Genehmigung durch das Bischöfliche Offizialat zum Jahresbeginn in Kraft getreten ist. Das Kuratorium wird durch einen Stiftungsrat ersetzt. Der arbeitet wie der Aufsichtsrat eines Unternehmens und ist nicht mehr in das operative Geschäft der Einrichtungen eingebunden. Das managt jetzt ein Stiftungsvorstand, der dem Stiftungsrat verantwortlich ist.
Vorsitzender im Stiftungsrat soll nach der neuen Satzung der Pfarrer von Emstek sein. Er soll, aber er muss nicht mehr. Pfarrer Jonas hat diese Möglichkeit genutzt und Heinz Prenger zum Vorsitzenden vorgeschlagen. Prenger war bis zu seinem Ruhestand vor drei Jahren Kämmerer in der Gemeindeverwaltung Emstek.
Jetzt ganz normales Mitglied
Jonas bleibt Mitglied im Stiftungsrat. Als solch ein normales Mitglied könne er sich aber ganz anders einbringen, sagt er. „Vor allem mit dem Blick des Seelsorgers.“ Der Vorsitzende im Stiftungsrat hat bei strittigen Entscheidungen eine wichtige Rolle: Bei Stimmengleichheit gibt seine Stimme den Ausschlag. Auch diese Rolle hat Pfarrer Jonas aufgegeben. Allerdings sieht die Satzung auch vor: bei seelsorglichen und bei ethischen Fragen dürfe nicht gegen den Willen des Pfarrers entschieden werden.
Das St. Antonius-Stift war bis 2013 ein Fachkrankenhaus für Orthopädie. Heute arbeiten in seinem Räumen neben Seniorenzentrum und Sozialstation auch eine externe Behindertenwerkstatt und eine Arztpraxis.