Bistum Münster: Wir nehmen das ernst

Priester wirft früherem Münsteraner Bischof Lettmann Übergriffigkeit vor

  • Ein Priester wirft dem 2013 verstorbenen Münsteraner Bischof Reinhard Lettmann vor, ihn grenzverletzend berührt zu haben.
  • Der Geistliche bestätigte seine Aussage eidesstattlich.
  • Das Bistum Münster sagt, es nehme den Vorwurf ernst.

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Ein in den Jahren 1974 bis 1987 im Bistum Münster tätiger Priester erhebt Vorwürfe gegen den verstorbenen Bischof von Münster, Reinhard Lettmann. Darüber informierte das Bistum heute. Demnach soll Lettmann den damals schon erwachsenen Priester "bei einer kurzen persönlichen Begegnung in Münster in grenzverletzender, übergriffiger Weise berührt" haben. Der Priester habe seine Aussage mit einer eidesstattlichen Versicherung bestätigt, so die Bischöfliche Pressestelle.

Der Priester habe den Vorwurf kurz vor Weihnachten 2021 in einem Gespräch mit dem Interventionsbeauftragten des Bistum Münster, Peter Frings, erhoben. „Es handelt sich um den ersten Vorwurf dieser Art gegen den verstorbenen Bischof“, erklärte Frings. „Wir nehmen das ernst und haben den Sachverhalt umgehend den Historikern der Universität Münster vorgelegt“, sagt er. Wissenschaftler der Universität Münster arbeiten derzeit an einer Studie zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Münster.

Bischofskapläne wurden befragt

„Was damals genau passiert ist, werden wir vermutlich nicht mehr aufklären können“, sagt Frings. Konkrete Zeugen konnten nicht namentlich benannt werden. „Die in dieser Zeit bei Bischof Lettmann tätigen Bischofskapläne habe ich befragt; sie konnten zu dem Sachverhalt nichts sagen“, teilt Frings weiter mit.

Reinhard Lettmann war von 1980 bis 2008 Bischof von Münster. Er starb 2013.

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