3. Platz beim Ehrenamtspreis des Bistums Münster 2023

Projekt „Ein Rucksack voll Hoffnung“ schenkt Warmes für Leib und Seele

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Mit dem Ehrenamtspreis des Bistums Münsters zeichnen das Bistum, das Diözesankomitee und „Kirche-und-Leben.de“ beispielhafte, innovative oder nachhaltige Initiativen und Projekte aus. Vor der Preisverleihung am 17. September stellen wir die Preisträger vor. Den dritten Preis teilen sich diesmal zwei Projekte, darunter das Projekt „Ein Rucksack voll Hoffnung“ in Münster.

In den Kellerräumen des Priesterseminars in Münster haben sie ihr Hauptquartier eingerichtet – Lager, Büro, Begegnungsräume… Ein Ort, der gewachsen ist: Was vor fast zehn Jahren mit aufsuchender Hilfe für Menschen auf der Straße begann, ist heute ein vielseitiges Projekt für bedürftige Menschen mit zentraler Anlaufstelle geworden. Etwa 40 ehrenamtliche Helfer und hunderte Unterstützer öffnen dort mittlerweile den „Rucksack voll Hoffnung in Münster“.

Es geht längst nicht mehr nur um Kleidung und Dinge des alltäglichen Bedarfs wie etwa Hygieneprodukte, die als Spenden gesammelt, gelagert und verteilt werden. Im Rucksack finden Menschen in sozialen Notlagen viel mehr, sagt Benedikt Langer vom Leitungsteam: „Es geht um Begegnung, um Gespräche, um Wertschätzung.“ Die Menschen, die kommen, sollen die Chance haben, ihre soziale Isolation hinter sich zu lassen. Sie sollen spüren, dass sie wahr- und ernstgenommen werden.

Viele Spender: Privatleute, Organisationen, Unternehmen

Die Nachfrage ist groß. Nicht nur im Winter, wenn warme Kleidung besonders wichtig ist. Dass sich die Regale dafür immer wieder füllen, ist vielen Spendern zu verdanken. Privatpersonen helfen genauso wie Organisationen und Unternehmen. Etwa der Veranstalter des Triathlons in Münster, der kürzlich übrig gebliebene Ausrüstungs-Taschen lieferte.

Das alles muss organisiert werden: Absprachen, Anlieferungen, Öffnungszeiten… Langer hat vor allem mit der Koordination zu tun. Andere Ehrenamtliche haben Verantwortung für Teilbereiche übernommen – für die Begegnungsstätte, für das Essensangebot oder für Lagerräume.

Ein Gericht „mehr“ für Bedürftige

Immer wieder entstehen neue Ideen wie die Aktion „Kauf-1-Mehr“. Dabei kooperieren sie mit einigen Gaststätten in Münster. Wer dort isst, kann ein Gericht oder Getränk mehr bezahlen, das dann einem Bedürftigen serviert wird.

Auch dabei geht es nicht nur um Nahrung, sondern um Begegnung und Wertschätzung. „Man ist mit netten Leuten zusammen und kann sich über normale Dinge unterhalten“, freut sich etwa Hans-Georg jedes Mal, wenn er das Angebot wahrnimmt. Auch weil er die Helfer des Projekts ins Herz geschlossen hat. „Die jungen Leute vom Verein sind alle total nett und hilfsbereit – es ist großartig, wie sie sich engagieren.“

Im Kleinen anfangen für die große Veränderung

Die Studierenden vom „Rucksack voll Hoffnung“ wollen mit ihrem Einsatz auch Lobby-Arbeit betreiben, sagt Langer. „Das Bild von Obdachlosigkeit und sozialer Not muss sich in der Politik und Gesellschaft ändern.“

Die Kontaktflächen zu Betroffenen, die sich durch das Projekt ergeben, sind für ihn wichtig: „Nur wenn sich das Denken bei jedem Einzelnen verändert, dass sich jeder im Kleinen einbringen kann, können wir eine gesellschaftliche Veränderung bewirken.“

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