Auch Unterstützer des Kardinals vor dem Kölner Dom

Proteste zu Woelki-Rückkehr – Jubel über Rücktrittsangebot

  • Unterstützer der kirchlichen Reforminitiative Maria 2.0 haben am Mittwoch auf der Kölner Domplatte gegen die Rückkehr des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki demonstriert.
  • Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie "Weg vom Dom, Woelki geh nach Rom".
  • Kurzzeitig demonstrierten auch Unterstützer des Kardinals auf der Domplatte.

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Unterstützer der kirchlichen Reforminitiative Maria 2.0 haben am Mittwoch auf der Kölner Domplatte gegen die Rückkehr des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki demonstriert. Die Veranstalter sprachen von 300 Teilnehmenden, die Polizei von 150. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie "Weg vom Dom, Woelki geh nach Rom".

Unterdessen wurde bekannt, dass Woelki dem Papst seinen Rücktritt angeboten hat. Franziskus werde darüber "zu gegebener Zeit" entscheiden, teilte das Erzbistum mit. Das Kirchenoberhaupt habe "angeordnet", dass er seinen Dienst als Erzbischof zunächst wieder aufnehme.

Mesrian: Hoffe, dass der Papst den Rücktritt annimmt.

Als sich die Nachricht vom Rücktrittsangebot herumsprach, ging Jubel durch die Menge. Sie hoffe, der Papst nehme den Rücktritt auch an, sagte die Sprecherin von Maria 2.0 Rheinland, Maria Mesrian, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Am heutigen Tag gehe es aber nicht nur um die Person Woelki. Mit Blick auf die Querelen um die Aufarbeitung der Fälle sexualisierter Gewalt sagte Mesrian: "Es gibt dahinter mächtige Strippenzieher und Mit-Vertuscher, die genauso Schuld haben, dass wir hier in dieser Situation sind." Mesrian forderte die Gläubigen auf, der "Machtelite" in der Kirche die Gefolgschaft zu verweigern, "weil wir sehen, dass sie Schaden anrichtet".

Woelki-Unterstützer verlassen Domplatte nach Rücktrittsangebot

Neben den Woelki-Kritikern demonstrierten auch Unterstützer vor dem Kölner Dom. Die rund 20 Menschen hielten weiße Rosen in den Händen und beteten den Rosenkranz. Als die Nachricht vom Rücktrittsangebot kam, verließen sie die Domplatte.

Im Erzbistum Köln hatte vor allem die Missbrauchs-Aufarbeitung und die damit verbundene Kommunikation zu einer Vertrauenskrise geführt. Erzbischof Woelki war seit Oktober in einer "geistlichen Auszeit", die am Aschermittwoch endete.

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