Update, 13.50 Uhr: Generalvikar Hofmann wendet sich an Mitarbeitende

Kölner Übergangsleiter Steinhäuser: Woelki und Gläubige nicht versöhnt

  • Weihbischof Rolf Steinhäuser verabschiedet sich als Übergangsverwalter im Erzbistum Köln.
  • Er sagt, die Probleme im Erzbistum Köln seien in seiner Amtszeit nicht gelöst worden.
  • Am Mittwoch übernimmt Kardinal Rainer Maria Woelki wieder die Amtsgeschäfte.

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Der Übergangsverwalter im Erzbistum Köln, Weihbischof Rolf Steinhäuser, verabschiedet sich zum Ende seiner Amtszeit mit einer Videobotschaft. In den vergangenen knapp fünf Monaten seien die Probleme in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese nicht gelöst worden, sagte der 69-Jährige in dem am Dienstag auf dem Kölner Internetportal domradio.de veröffentlichten Beitrag. „Der Erzbischof und die Christen im Erzbistum liegen sich nicht in den Armen, bekennen ihre Schuld und feiern Versöhnung“, so Steinhäuser. Viele Gräben schienen noch tiefer als zuvor.

In seiner Amtszeit als Apostolischer Administrator seien jedoch auch Blockaden aufgehoben, der Gesprächsfaden neu geknüpft und eine „Kultur des Miteinanders“ eingeübt worden. Die Gremien des Erzbistums seien in dem veränderten Klima stärker geworden, so Steinhäuser. Er verabschiede sich lediglich als Übergangsverwalter. „Wir bleiben einander erhalten“, kündigte er an.

Generalvikar wendet sich an Mitarbeitende

An diesem Mittwoch kehrt der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki von einer mit dem Papst vereinbarten Auszeit zurück. Vor dieser Wiederankunft wandte sich der Leiter der Bistumsverwaltung, Markus Hofmann, in einem Brief an die Kirchenmitarbeitenden. „Der große Wunsch nach persönlichem Dialog – gerade angesichts der Ungewissheit, in der sich die Kirche im Erzbistum Köln derzeit befindet – ist mir bewusst“, zitiert die „Rheinische Post“ aus dem Schreiben des Generalvikars. Er wolle die Mitarbeitervertretung des Erzbistums sowie andere Fachbereiche zu einem Gespräch einladen, um geeignete Formate für einen solchen Dialog zu finden. Er sei zuversichtlich, dass so neues Vertrauen wachsen könne.

Im Erzbistum Köln hatte vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt. Franziskus erklärte nach einer Untersuchung, Woelki habe in diesem Zusammenhang „große Fehler“ vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Seit Oktober leitete Steinhäuser die Erzdiözese als Übergangsverwalter.

Zuletzt wurde die Kritik an Woelki wieder lauter. Auch wichtige Beratungsgremien des Erzbischofs äußerten sich teils skeptisch bis ablehnend. Die kirchliche Reforminitiative Maria 2.0 hat für Mittwoch eine Kundgebung auf der Kölner Domplatte angekündigt.

Update, 1. März, 13.50 Uhr: Absätze drei und fünf neu eingefügt.

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