Öffentlicher Auftritt abgesagt, Fastenhirtenbrief angekündigt

Woelki am Aschermittwoch nicht im Kölner Dom bei Gottesdienst

  • Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat seinen ersten öffentlichen Auftritt nach seiner Auszeit abgesagt.
  • Woelki werde zum Gottesdienst am Aschermittwoch im Kölner Dom nicht erscheinen, teilte das Erzbistum mit.
  • Der Erzbischof kündigte allerdings einen Fastenhirtenbrief für seine Rückkehr am 2. März an.

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Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat seinen ersten öffentlichen Auftritt nach seiner Auszeit abgesagt. Der Kardinal werde zum Gottesdienst am Aschermittwoch im Kölner Dom nicht erscheinen, teilte das Erzbistum Köln mit. Woelki wolle nicht, dass „dieses wertvolle Ereignis von den aktuellen kirchenpolitischen Spannungen überschattet wird“. Der Erzbischof kündigte allerdings einen Fastenhirtenbrief und eine Medienmitteilung für seine Rückkehr am 2. März an.

Bereits am Wochenende war bekannt geworden, dass sich Woelki am 5. März – nach dem Ende seiner Auszeit – bei einer ökumenischen Andacht in Düsseldorf vom derzeitigen Übergangsverwalter des Erzbistums, Weihbischof Rolf Steinhäuser, vertreten lässt.

Skepsis im Erzbistum wegen Woelkis Rückkehr

Seit Oktober befindet sich der Kardinal in einer „geistlichen Auszeit“. Vor allem die schleppende Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt hatte zuletzt zu einer Vertrauenskrise im Erzbistum Köln geführt. Papst Franziskus erklärte nach einer Untersuchung, Woelki habe in diesem Zusammenhang „große Fehler“ vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen.

Zuletzt äußerten sich verschiedene Gremien im Erzbistum teils skeptisch bis ablehnend zu einer Rückkehr Woelkis. Auch eine repräsentative Umfrage unter Katholiken der Erzdiözese ergab eine große ablehnende Mehrheit – auch bei Kirchgängern.

Der Gottesdienst am Aschermittwoch

Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit vor Ostern. In katholischen Gottesdiensten wird traditionell ein Aschekreuz verteilt. In mehreren Kathedralen – auch im Kölner Dom – ist dieser Tag der Begegnung von Kirche und Kunst gewidmet.

Mit seiner Absage wolle Woelki „die Künstlerinnen und Künstler, die er sehr schätzt, vor weiteren Polarisierungen schützen“, so die Mitteilung. Den Gottesdienst im Dom wird Künstlerseelsorger Josef Sauerborn leiten.

Update 17 Uhr: Zelebrant anstelle von Woelki im letzten Absatz ergänzt

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