Pfarrgemeinden, Verbände und Vereine aus dem Bistum Münster machen am 18. September mit

„Rettungskette für Menschenrechte“ von Hamburg durch NRW bis Padua

  • Die „Rettungskette für Menschenrechte“ von Hamburg bis ins italienische Padua aktiviert Vereine, Gruppen und Pfarrgemeinden.
  • Die Strecke, die am Samstag, 18. September, für eine halbe Stunde geschlossen werden soll, führt etwa 40 Kilometer durch das Bistum Münster.
  • Die Aktion soll das Schicksal der Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrinken oder unter unmenschlichen Bedingungen in Auffanglagern warten, ins Bewusstsein rücken.

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„Hand in Hand“ soll am Samstag, 18. September, ein internationales Zeichen für Menschen gesetzt werden, die auf ihrer Flucht nach Europa aufgehalten werden. Der Verein „Rettungskette für Menschenrechte“ hat dafür ein Event in Deutschland, Österreich und Italien organisiert. Für eine halbe Stunde sollen sich die Reihen von der Nordsee bis ans Mittelmeer schließen. Mit dabei sind als Projektpartner das katholische Hilfswerk Misereor - und viele kirchliche Gruppen, die sich vor Ort an der Menschenkette beteiligen wollen.

Der Weg der Kette von Hamburg bis ins italienische Padua führt auch etwa 40 Kilometer durch den östlichen Teil des Bistums Münster. Von Rheda-Wiedenbrück kommend, geht es über Oelde, Beckum und Ahlen nach Hamm. Entlang der Strecke haben sich Verbände, Vereine und Einzelpersonen bereits für die Aktion angemeldet.

 

Unterstützung aus St. Jakobus Ennigerloh

 

Auch von einigen Pfarrgemeinden wird die Aktion unterstützt. So ist die „Rettungskette“ in St. Jakobus Ennigerloh schon lange ein Thema. Pfarrer Andreas Dieckmann ermuntert seit Wochen Gremien und Verbände zur Teilnahme. „Wir liegen zwar nicht direkt an der Strecke, wollen aber helfen, den Weg von Oelde nach Beckum zu überbrücken.“

„Für die Strecke durch das Bistum würden etwa 2.500 Personen gebraucht“, rechnet Siggi Darga hoch. „Verbindungsseile und Banner mit eingerechnet.“ Die Teilnehmer aus den Orten direkt am Wegverlauf können das nicht leisten. Deshalb hat er die Organisation der Gruppe aus Ennigerloh übernommen, das etwas abseits liegt. Etwa zwei Kilometer sind ihnen zugeteilt worden.

 

Teilnahme an „Rettungskette“ ist Ehrensache

 

Termine, Streckenverlauf und Anmeldung unter www.rettungskette.eu.

Darga, der mit vielen Menschen in Ennigerloh Kontakt aufgenommen hat, bekam positive Rückmeldung aus der Pfarrei. Unter anderem wird sich die Kolpingfamilie beteiligen. „Wir haben hier im Ort ein breites Bündnis, das sich im Bereich der Flüchtlingshilfe engagiert.“

Die Teilnahme an der „Rettungskette“ sei dabei „Ehrensache“. Er ist zuversichtlich, dass ausreichend Menschen zusammenkommen, um den ihnen zugedachten Teil zu schließen. Eine Malaktion für Banner auf dem Marktplatz soll weitere Teilnehmer aktivieren.

 

Auch St. Johannes Oelde ist dabei

 

Auch in Oelde beteiligt sich die Kolpingfamilie gemeinsam mit den Messdienern aus der Pfarrgemeinde St. Johannes an der Kette. Für den einen Kilometer durch die Stadt haben sich bereits 50 Personen angemeldet.

„Die Aktion passt zu unserer Grundeinstellung“, sagt Kolping-Vorsitzender Dennis Nowak. „Wir sind in vielen Bereichen sozial und solidarisch im Einsatz – da kann das Engagement für Menschen auf der Flucht nicht außen vor bleiben.“

 

Situation Geflüchteter soll wieder in den Blick

 

Für Pfarrer Dieckmann aus Ennigerloh kann die Aktion ein wichtiger Weckruf in einer Zeit sein, in der die dramatische Situation vieler Geflüchteten nach Europa aus dem Blickfeld vieler Menschen, auch in seiner Pfarrgemeinde, geraten ist. „Die Tatsache, dass immer noch Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa im Mittelmeer ertrinken oder unter unmenschlichen Bedingungen in Lagern aufgehalten werden, bleibt aber ein ungeheurer Skandal.“

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