Bei Umfrage relative Mehrheit für Rücktritte

Rücktritt aller deutschen Bischöfe wegen Missbrauchs: 44 Prozent dafür

  • Die katholischen Bischöfe in Deutschland sollten geschlossen zurücktreten, um das Problem des sexuellen Missbrauchs zu lösen.
  • Dieser Aussage haben bei einer repräsentativen Umfrage 44 Prozent der Teilnehmer zugestimmt.
  • 31 Prozent waren demnach dagegen.

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Die katholischen Bischöfe in Deutschland sollten geschlossen zurücktreten, um das Problem des sexuellen Missbrauchs zu lösen - dieser Aussage haben bei einer repräsentativen Umfrage durch das Erfurter Meinungsforschungsinstitut "Insa Consulere" 44 Prozent der Teilnehmer zugestimmt. 31 Prozent waren demnach dagegen.

An der Erhebung vom 21. bis 24. April nahmen 2.004 Erwachsene teil. Die ihnen vorgelegte Aussage war: "Voraussetzung für die Lösung des Problems des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche ist meiner Meinung nach, dass alle deutschen Bischöfe zurücktreten."

Ergebnis der Altersgruppen

In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen war die Zustimmung laut Auswertung mit 51 Prozent am höchsten. Bei den 18- bis 29-Jährigen habe sie nur bei 34 Prozent gelegen. Die Konfessionszugehörigkeit habe keinen großen Einfluss auf das Meinungsbild gehabt.

Aufgeschlüsselt nach der Parteipräferenz der Befragten ergab sich laut Bericht der "Tagespost" folgendes Bild: Eine absolute Mehrheit der Anhänger von AfD und FDP habe der Aussage zugestimmt, gefolgt von Grünen- und SPD-Wählern mit je 48 Prozent. Von den Anhängern der Union hätten 41 Prozent den Rücktritt aller deutschen Bischöfe für notwendig gehalten, von den Linken-Wählern 42 Prozent.

Formal können katholische Bischöfe nicht von sich aus zurücktreten. Sie müssen dem Papst ihren Amtsverzicht anbieten, der dann darüber entscheidet.

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