Papst nimmt Amtsverzicht des Osnabrücker Diözesanbischofs an

Bischof Bode tritt zurück – Fehler beim Umgang mit Missbrauch ein Grund

  • Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode tritt zurück.
  • Papst Franziskus hat den Amtsverzicht des 72-Jährigen angenommen.
  • Für seinen Rücktritt nannte Bode mehrere Gründe – unter anderem seine Fehler im Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Kirche.

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Der Osnabrücker katholische Bischof Franz-Josef Bode (72) tritt zurück. Der Papst habe seinen Amtsverzicht angenommen, teilte der Vatikan mit. Damit endet die Amtszeit des dienstältesten, amtierenden Bischofs in Deutschland, der seit 2017 auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war und seit 2019 zum Präsidium des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland gehörte. Bischof Bode wurde 1991 Weihbischof im Erzbistum Paderborn und war seit 1995 Bischof von Osnabrück.

„Der Entschluss zu diesem Rücktritt ist in den letzten Monaten in mir gereift“, erklärt Bode in einer öffentlichen Stellungnahme, in der er mehrere Gründe für diesen Schritt anführt. So habe der im vergangenen September veröffentlichte Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück noch einmal deutlich seine eigenen Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor Augen geführt. Er bekenne sich ausdrücklich zu seiner Verantwortung als Bischof wie zu seinen persönlichen Fehlern, so Bode: „Ich kann heute nur alle Betroffenen erneut um Verzeihung bitten!“

Synodaler Weg hat Kraft gekostet

Zudem sei mit dem vorläufigen Abschluss des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland ein ihm wichtiges Zwischenziel erreicht, auf dessen Basis er zuletzt noch einige konkrete Reformvorhaben für das Bistum Osnabrück in Kraft setzen konnte, so Bode. Die weiter notwendige Verstetigung des synodalen Prinzips in der Kirche werde allerdings noch viel Kraft verlangen, die er selbst nicht mehr aufbringen könne: „Denn ich habe gemerkt, dass meine zunehmend angeschlagene Gesundheit es mir nicht mehr gestattet, meine Leitungsaufgaben in Osnabrück und in der Kirche in Deutschland noch weitere drei Jahre bis zur Vollendung meines 75. Lebensjahres in der für das Amt erforderlichen Weise wahrzunehmen.“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat das Rücktrittsgesuch von Bischof Bode mit „großem Bedauern und Respekt“ zur Kenntnis genommen. „Gerne hätte ich Dich noch weitere Jahre an unserer Seite in der Deutschen Bischofskonferenz gesehen. Gleichzeitig verstehe ich Deine Entscheidung und die damit verbundenen Konsequenzen. Von Herzen spreche ich Dir ganz persönlich und im Namen der Deutschen Bischofskonferenz meinen Dank und meine Anerkennung für Dein Wirken aus“, schreibt Bischof Bätzing an Bischof Bode. Er fügt hinzu: „Über 60 Vollversammlungen hast Du in mehr als drei Jahrzehnten Deines bischöflichen Dienstes erlebt. Hinzu kommen rund 135 Sitzungen des Ständigen Rates … Sicherlich war Dir die Aufgabe manchmal schwer und Deine Gesundheit hat darunter gelitten. Aber Du hast bis auf den heutigen Tag die Aufgaben und Herausforderungen mit Herzblut ausgefüllt.“

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