Bonner Moraltheologe wirbt für attraktives Studium

Sautermeister: Theologie-Studierende brauchen neue Jobchancen

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Das Theologiestudium muss attraktiver. Das fordert der Bonner Moraltheologe Jochen Sautermeister. Dafür brauche es neue Jobchancen und bessere finanzielle Anreize.

Der katholische Theologe Jochen Sautermeister wirbt dafür, das Theologie-Studium attraktiver zu machen. Notwendig seien neue Berufschancen über die wissenschaftliche Laufbahn hinaus sowie Stipendien, „von denen auch junge Familien leben können“, sagte der Bonner Moraltheologe und Kirche+Leben-Autor dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de (Dienstag).

Die Theologie sei für den Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen weiterhin relevant, so Sautermeister. Dazu zähle etwa die Frage der Menschenwürde angesichts der Entwicklungen der modernen Biotechnologie oder der künstlichen Intelligenz. „Die Theologie ist auch eine wichtige Stimme, wenn es um Fragen nach Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung geht, um Nachhaltigkeit, um die Option für die Armen oder um Migration und Flüchtlinge.“

Sautermeister: Sinn- und Gottesfrage weiterhin aktuell

Ein weiteres Themenfeld sei die Kritik an „falschen Göttern“, an lebens- und menschenfeindlichen Ideologien und am Missbrauch von Religion etwa im Fundamentalismus, so Sautermeister. „Und natürlich: Die Sinnfrage und Gottesfrage ist auch heute noch von Bedeutung, insbesondere bei existenziellen Themen im Anblick von Krankheit, Sterben und Tod, Scheitern und Schuld oder Umkehr und Hoffnung.“

Innerkirchlich wirkten Theologinnen und Theologen in Kommissionen mit – auf Ebene der Diözesen, der Bischofskonferenzen und der Weltkirche, aber auch in unterschiedlichen Feldern wie Caritas, Bildungswesen, Verbänden oder der Entwicklungszusammenarbeit. In diesem Zusammenhang verteidigte Sautermeister die kirchliche Anbindung des Theologiestudiums, das immer eine konfessionelle Prägung habe. „Sonst wäre Theologie nichts anderes als eine Religionswissenschaft, die auf Religion ausschließlich als Kulturphänomen schaut.“

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