Erste Privataudienz des Kanzlers beim Papst

Scholz bringt Franziskus Fußball mit - Gespräch über „ernste Probleme"

Anzeige

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist am Samstag erstmals von Papst Franziskus in Privataudienz empfangen worden. Es sei auch für ihn persönlich ein wichtiges und bedeutendes Gespräch gewesen, sagte Scholz nach dem Treffen im Vatikan.

Papst Franziskus hat am Samstagvormittag Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Laut Mitteilung aus dem Vatikan dauerte das nichtöffentliche Treffen 35 Minuten. Als Gastgeschenk brachte Scholz Franziskus unter anderem den offiziellen Ball der Fußball-Europameisterschaft mit, die in diesem Jahr in Deutschland ausgetragen wird.

Themen des Gesprächs seien die derzeitigen „großen Herausforderungen und ernsten Probleme“ gewesen, etwa „der furchtbare Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine“ sowie der Krieg im Nahen Osten, sagte Scholz.

Frieden, Sicherheit und Migration auf der Agenda

Das katholische Kirchenoberhaupt und Scholz hätten darüber diskutiert, wie mehr Frieden und Sicherheit in dieser Welt gewährleistet werden könne. Auch über Fragen der Migration hätten sie sich in dem Treffen ausgetauscht. „Ein wichtiges Gespräch in einer Zeit, in der es darauf ankommt, dass wir mit klarem Blick in die Zukunft blicken und dass wir klare Grundsätze haben“, so der deutsche Bundeskanzler abschließend.

Für den deutschen Kanzler war dies die erste Privataudienz bei Papst Franziskus. Scholz ist konfessionslos, nachdem er vor einigen Jahren aus der evangelischen Kirche ausgetreten ist. Die beiden waren sich bereits bei der Beerdigung von Papst Benedikt XVI. Anfang 2023 im Vatikan begegnet. Auch Telefonate hat es schon gegeben, beispielsweise nach dem Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine vor zwei Jahren. 

Merkel war fünfmal bei Franziskus im Vatikan

Seine Vorgängerin Angela Merkel (CDU) hatte Papst Franziskus fünfmal im Rahmen einer Privataudienz im Vatikan getroffen.

 Scholz ist seit Freitag in Italien und traf außer dem Papst auch Staatspräsident Sergio Mattarella. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni ist aktuell zu Besuch in den USA, weshalb ein Treffen mit ihr nicht zustande gekommen ist. 

Anzeige