"Feierliche, aber einfache" Beisetzung durch Papst Franziskus am 5. Januar

Benedikt XVI. ist tot

  • Benedikt XVI. ist tot.
  • Der frühere Papst starb am Silvestertag im Alter von 95 Jahren im Vatikan.
  • Papst Franziskus leitet am 5. Januar das Requiem als "feierlichen, aber einfachen" Gottesdienst auf dem Petersplatz.

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Benedikt XVI. ist tot. Der frühere Papst starb heute im Alter von 95 Jahren im Vatikan. "Schmerzerfüllt muss ich mitteilen, dass Benedikt XVI., Papst Emeritus, heute um 9.34 Uhr im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan verstorben ist", heißt es in einer Erklärung von Vatikansprecher Matteo Bruni.

Benedikts Leichnam werde ab Montag im Petersdom aufgebahrt. Am 5. Januar wird das Requiem für den Verstorbenen auf dem Petersplatz gefeiert, geleitet von Papst Franziskus. Die Liturgie werde "feierlich aber einfach" sein, sagte Bruni. Damit werde dem Wunsch des Verstorbenen entsprochen. Zudem sei Benedikt XVI. seit fast zehn Jahren nicht mehr der amtierende Papst gewesen, auch deshalb werde es kein klassisches Papstbegräbnis für ihn geben. Da Benedikt XVI. auch emeritierter Bischof der Diözese Rom war, wird sein Begräbnis zumindest in Teilen dem feststehenden kirchlichen Ritual eines Bischofsbegräbnisses entsprechen.

Laut Mitteilung des Heiligen Stuhls werden nur Deutschland und Italien mit offiziellen Delegationen bei dem Gottesdienst vertreten sein. Delegationen anderer Länder könnten auf privater Basis teilnehmen, hieß es im Vatikan. Aus Deutschland wird laut mehrerer Medien Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Rom reisen. Nach Angaben einer Sprecherin werde mit den anderen Verfassungsorganen abgestimmt, welche weiteren deutschen Vertreter nach Rom fliegen werden.

Bätzing: Unterschied zu einem amtierenden Papst

Überall in Deutschland sollen am Silvestertag an Kathedralen, aber auch an Pfarrkirchen und Kapellen die Totenglocken oder die tiefsten Glocken die Katholikinnen und Katholiken zum Gebet für das frühere Kirchenoberhaupt aufrufen.

Ein zentrales nationales Requiem für Benedikt XVI. wird es allerdings nicht geben. Es sei sinnvoll, einen Unterschied zwischen dem Tod eines amtierenden Kirchenoberhauptes und dem Tod eines seit fast zehn Jahren im Ruhestand lebenden emeritierten Papstes zu machen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Samstag vor Journalisten in Limburg. Zu dieser Entscheidung sei man nach Kontakten mit der Botschaft des Vatikan in Berlin gekommen. Stattdessen wird es in den kommenden Tagen in vermutlich jedem der 27 deutschen Bistümer ein Requiem oder einen Gedenkgottesdienst für Benedikt XVI. geben.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat aus Anlass des Todes von Benedikt XVI. bundesweite Trauerbeflaggung der obersten Bundesbehörden angeordnet. Die Anordnung gelte für den Tag seines Todes und für den Tag der offiziellen Trauerfeierlichkeiten in Rom, so Faeser am Samstag in Berlin.

Der erste deutsche Papst seit 482 Jahren

Benedikt XVI. war der erste Deutsche auf dem Stuhl Petri seit 482 Jahren. Am 19. April 2005 wählten ihn die Kardinäle als Joseph Ratzinger im Konklave zum Nachfolger von Johannes Paul II., der 27 Jahre lang Oberhaupt der katholischen Kirche gewesen war.

Acht Jahre später, am 11. Februar 2013, kündigte er völlig überraschend seinen Rücktritt zum Ende des Monats an. Seitdem lebte er als emeritierter Papst in einem Kloster in den vatikanischen Gärten, wo er sich vor allem dem Gebet widmen wollte. Am 13. März 2013 wurde Papst Franziskus gewählt.

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