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Wie verbringen Jugendliche ihre Freizeit? Wie geraten sie nicht auf die schiefe Bahn? In der „Villa Lampe“ in Heiligenstadt (Thüringen) finden Jugendliche zahlreiche Angebote vor und können sich ausprobieren – auch dank der Bonifatiuswerk-Firm-Aktion.
In der einen Ecke wird Billard gespielt und dazu laut Musik gehört, in der anderen Ecke unterhält sich kichernd eine Gruppe junger Mädchen, aus der Mitte des Raumes ist der Aufprall eines Tischtennisballs auf der Ping-Pong-Platte zu hören. Ein ganz normaler Nachmittag in der „Villa Lampe“ in Heiligenstadt (Thüringen). Wer seine Ruhe sucht, ist in der offenen Jugendbetreuungseinrichtung der Salesianer nicht an der richtigen Adresse. Jeden Tag öffnet das Haus für Kinder und Jugendliche seine Türen und bietet ein buntes Freizeitangebot.
„Hier unten im Saal ist immer was los“, schwärmt Danilo. Der 19-Jährige absolviert nach seinem Fach-Abi ein FSJ in der katholischen Sozialeinrichtung und sagt: „Hier herrscht eigentlich immer gute Laune.“ Er nimmt einen Queue in die Hand und beugt sich über den Billardtisch. Gleich nebenan steht Ryan vor der Tischtennisplatte und wirkt ganz konzentriert. Er spielt eine schnelle Angabe, schlägt ein paar Mal den Ball zurück, und dann macht er einen Punkt.
Jugendliche kommen mehrfach in der Woche
Tischtennis spiele er nicht nur gerne, sondern auch ziemlich gut, sagt der 15-Jährige nicht ohne Stolz, und so komme er mehrfach in der Woche in die „Villa Lampe“. „Wir haben einen Ort, wo wir hingehen können“, sagt er und erinnert sich, wie er sich noch vor einiger Zeit mit Freunden auf der Straße oder in Parks getroffen hat und „das Draußen-Abhängen“ irgendwann langweilig für den Neuntklässler wurde.
Themenwoche Firmung
In diesen Wochen wird in zahlreichen katholischen Gemeinden das Sakrament der Firmung gespendet. Jugendliche bereiten sich darauf in vielfältiger Weise vor. Das katholische Bonifatiuswerk unterstützt diese Vorbereitungen und fördert mit der Firm-Aktion Einrichtungen. In unserer Themenwoche stellt Kirche+Leben solch ein gefördertes Projekt vor und lässt Autorin Regina Laudage-Kleeberg und den Vechtaer Weihbischof Wilfried Theising über die Kraft des Glaubens zu Wort kommen.
Ähnliches erzählt auch Agnes. Die 16-Jährige sucht seit gut einem Jahr fast täglich die „Villa Lampe“ auf, zuvor verbrachte sie mit Freunden ihre Zeit auf Spielplätzen oder Skaterbahnen, erzählt sie. Kurzweilig war das nicht. „Irgendwann sagte mir jemand: Geh in die Villa“, erinnert sie sich. Sie kam her, und es hat ihr auf Anhieb gefallen. „Hier kann ich meine Freunde treffen und neue Leute kennenlernen“, sagt sie. „Und das alles im geschützten Raum.“
Früher waren Garagen-Treffs angesagt
Maik Herwig nickt. Der 49-Jährige leitet heute die Jugendeinrichtung und erzählt davon, wie er selbst so jung war wie heute Agnes, Danilo oder Ryan. Anfang der neunziger Jahre war das, als die „Villa Lampe“ gerade erst gegründet wurde.
„Wir hatten damals noch keine richtige Alternative, wie wir unsere Freizeit gestalten sollen“, erinnert er sich an jene Zeit nach der Wende, die für viele Familien in Ostdeutschland von Arbeitsplatzverlust und Zukunftssorgen geprägt war. „Wir trafen uns manchmal in der Garage oder so.“
Wie Freizeit sinnvoll gestaltet werden kann