"Talk to go": Gemeindecaritas Rheine vermittelt Kontakte

Spaziergänge gegen Einsamkeit: Corona-Projekt der Caritas ist ein Erfolg

  • Beim „Talk to go - Bewegende Gespräche“ vermittelt die Gemeindecaritas Rheine Gesprächspartner für Spaziergänge.
  • Die Idee dahinter: Etwas für die eigene Gesundheit tun, gute Gespräche führen und vielleicht sogar eine neue Freundschaft knüpfen.
  • Der „Run“ auf das Angebot hört auch mit den Corona-Lockerungen nicht auf.

Anzeige

Ursprünglich während des Lockdowns entstanden, wird das kostenlose Angebot der Gemeindecaritas Rheine auch mit zunehmenden Corona-Lockerungen weiterlaufen – im wahrsten Sinne des Wortes: „Talk to go - Bewegende Gespräche“ heißt das Angebot, bei dem Martina Schoppe von der Gemeindecaritas Gesprächspartner für Spaziergänge vermittelt. Die Idee dahinter: Etwas für die eigene Gesundheit tun, gute Gespräche führen und vielleicht sogar eine neue Freundschaft knüpfen.

„Mitmachen kann jeder, der aus Rheine, Neuenkirchen oder Wettringen kommt, gerne spazieren geht und sich dabei angeregt unterhalten möchte, um den Kopf mal wieder frei zu bekommen und dafür die passende Person sucht“, sagt Martina Schoppe vom Fachdienst Gemeindecaritas der Caritas Rheine. Kontakte zu Gleichgesinnten werden dann vermittelt und alles Weitere organisiert, natürlich entsprechend der geltenden Corona-Regelungen.

 

Altersspanne reicht von 22 bis 88 Jahren

 

Martina Schoppe vom Fachdienst Gemeindecaritas der Caritas Rheine informiert über Postkarten über die „bewegenden Gespräche“. | Foto: pd
Martina Schoppe vom Fachdienst Gemeindecaritas der Caritas Rheine informiert über Postkarten über die „bewegenden Gespräche“. | Foto: pd

Seit dem Start des Projektes im Frühjahr haben sich eine Reihe Menschen bei Martina Schoppe gemeldet. Innerhalb der ersten sechs Wochen gab es bereits 30 Anfragen. Die Altersspanne reicht von 22 bis 88 Jahren. „Nicht selten ergaben sich schon bei der Anmeldung lange Gespräche, die deutlich gemacht haben, dass viele Menschen in diesen Zeiten stark unter Einsamkeit leiden. Manches Telefonat ist mir noch lange nachgeklungen“, berichtet Martina Schoppe. Die Beweggründe für einen unverbindlichen „Talk to go“ waren dabei unterschiedlich: Von Frauen, denen nach dem Tod naher Angehöriger viele Kontakte weggebrochen sind, bis zu Menschen, die schlechte Erfahrungen mit Kontaktbörsen gemacht hatten.

Mittlerweile sind erste Erfahrungsberichte von „Spaziergängern“ eingegangen. Zwei Frauen, die kürzlich verwitwet sind, suchten jemanden, der vorwiegend an den Wochenenden Zeit für Bewegung hat und offen ist für viele Gesprächsthemen. Das Projekt „Talk to go“ finden beide spannend und haben es als Chance gesehen, neue Kontakte zu knüpfen: „Man war natürlich zu Anfang skeptisch, denn man kannte die andere ja gar nicht, aber ich bin offen damit umgegangen und habe gleich zu Anfang angesprochen, dass ich jetzt nicht erwarte, eine beste Freundin zu finden. Trotzdem haben wir festgestellt, dass es gut passt. Wir werden mal sehen, wie es mit uns weitergeht“, lautete eine Rückmeldung an Martina Schoppe.

 

Es kommen immer neue Anmeldungen

 

„In einigen Fällen wurde deutlich, dass es mit der Vermittlung eines Gesprächs- und Spazierpartners nicht getan ist“, schildert Martina Schoppe. Da die Gemeindecaritas innerhalb und außerhalb der Caritas Rheine gut vernetzt ist, konnte Martina Schoppe über Hilfsangebote informieren und auch an entsprechende Beratungsdienste weitervermitteln. „Bis jetzt ist es gelungen, insgesamt 22 Personen untereinander in Kontakt zu bringen und da immer neue Anmeldungen hereinkommen, bleibt es spannend“, so Martina Schoppe.

Auch wenn bislang noch nicht für jeden ein „Idealpartner“ gefunden werden konnte, ist dieses Projekt für alle die sich darauf einlassen, eine gute Chance, neue Kontakte zu knüpfen, um Gespräche und Bewegung miteinander zu verbinden – über Corona hinaus.

Anzeige